Mütter- und Schwangerenforum

Selbstbestimmung bei Kind 4 Jahre

ghostcat87
2108 Beiträge
20.07.2024 08:02
Man denkt beim zweiten Kind hat man gefühlt alles schon durch, doch natürlich ist es ganz anders.

Kind 2, gute 4 Jahre, hat sein Anfang an einen recht starken Willen. Ist eigentlich auch ok, doch seit so 4 Monaten haben wir heftige Probleme.
Man kennt ja die Probleme dass Kinder sich den Becher, den Teller usw selbst aussuchen wollen. Kleider, wie das Brot geschnitten wird, wie die Banane aufgemacht wird, alles in Ordnung, bekommt man hin und ist für mich auch verständlich, dass das Kind das so machen möchte.

Wir haben das Problem, dass jeder Satz mit einem Nein quittiert wird.
Hunger. Was willst du essen, dies oder das? Nein. Ja was dann? Es sucht sich dann die unmöglichsten Dinge raus die es halt nicht gibt.
Lauf doch bitte etwas leiser und stampfe nicht so, das hören die Nachbarn. Nein.
Bitte schreie nicht so laut, da tun mir die Ohren weh. Nein.
Spiel doch mit dem Besuchskind. Nein. Besuchskind möchte dies oder das spielen. Mein Kind: nein.
Mach bitte das Tablet leiser, das ist nicht gut für deine Ohren. Nein.
Komm bitte, wir müssen los. Nein.
Räume bitte deine ganzen Schnipsel weg. Nein ich will nicht!!!
Bitte mach die Haustüre zu. Ich will nicht! Du bist aber als letztes raus gegangen, mach bitte die Türe zu. Nein!

Es wird auch bestimmt wer morgens zuerst aufs Klo geht, ich bin es nicht.... Geh ich aus Dringlichkeit vorher, ist Drama. Kind entscheidet wo es schläft, wem es die Füße ins Gesicht boxt, wen es aus dem Bett boxt obwohl in der Mitte 1m Platz ist, Kind will alles entscheiden und jeden im Haus bestimmen. Wer wann wen anschauen darf, was das große Geschwisterkind anfassen darf, welches Buch exakt wie ins Regal zurück kommt.... JEDE Bitte wird verweigert.
Von Seiten des Kindes kommen täglich die Fragen nach dem Kindergarten, ich will Eis. Da muss ich sagen, nein, jetzt iss erstmal etwas richtiges, hier ist... Ich will aber!!??
Oder aber auch, es gibt nicht täglich Eis, gestern gab es schon.
Ich will was süßes!! Du hattest heute schon genug Süßigkeiten, morgen kannst du wieder haben.
Solche Erklärungen werden nicht akzeptiert und Kind rastet aus.
Ja ich muss das Kind regelmäßig zurecht weisen. Es popelt, kaut Nägel, kratzt Wunden auf, es macht Dinge absichtlich kaputt, haut das Geschwisterkind, spielt NICHTS und wälzt sich nur rum und will aus Langeweile alle 15 Minuten essen.
Unser Leben besteht nur aus Nein!
Kind bestimmt wann es redet, Kind bestimmt wann es wohin geht, Kind will alles bestimmen!

Wir schauen schon dass Dinge selbst bestimmt werden können, aber das reicht nicht.
Will uns den ganzen Tag auf der Nase herumtanzen und grinst dabei auch noch frech.
4 Jahre älteres Geschwisterkind wird so lange mit dem Verhalten geärgert das dieses sauer wird und dann wird geboxt, gehauen, gepfetzt, geschrien.

Sowieso schreit und heult das 4 jährige Kind gefühlt den ganzen Tag. Unzufriedenheit. Langeweile. vorschläge zum spielen werden aber verneint weil es ja selbst bestimmen möchte. Also wir dürfen noch nicht mal ansprechen was willst du denn spielen.

Gegen jeden kleinsten Anstoß auf etwas wird sofort gebockt und verneint. Lass mich!!! Ist ein sehr beliebter Satz.
Beispiel Teller aussuchen.
Holst du dir bitte einen Teller raus? Nein.
Oder
Welchen Teller möchtest du haben....den oder den? Lass mich!
Oder
Ich stell einfach einen Teller raus: neeeeeeeein den niiiiicht!!!!!!! Ja dann such dir doch selbst einen raus. Nein!
Wenn Kind sieht ich koche und es werden gleich Teller benötigt und ich habe noch nichts gesagt, dann wird problemlos ein Teller geholt.
Man darf nichts ansprechen!!

Ich kann doch mein Leben nicht von einem 4 jährigen Kind bestimmen lassen????
Kind brüllt übrigens den ganzen Morgen bei den Routinen alle 3 Minuten weil was nicht passt, jeden Mittag beim nach Hause kommen und selbstverständlich jeden Abend nach dem Abendessen wenn's wieder in die Routine geht. Weil es da ja nicht selbst bestimmen kann was wann gemacht wird sondern es schon vorher fest gelegt ist...

Wir werden wahnsinnig wenn das so weiter geht
FoxMami
3110 Beiträge
20.07.2024 08:50
Zitat von ghostcat87:

Man denkt beim zweiten Kind hat man gefühlt alles schon durch, doch natürlich ist es ganz anders.

Kind 2, gute 4 Jahre, hat sein Anfang an einen recht starken Willen. Ist eigentlich auch ok, doch seit so 4 Monaten haben wir heftige Probleme.
Man kennt ja die Probleme dass Kinder sich den Becher, den Teller usw selbst aussuchen wollen. Kleider, wie das Brot geschnitten wird, wie die Banane aufgemacht wird, alles in Ordnung, bekommt man hin und ist für mich auch verständlich, dass das Kind das so machen möchte.

Wir haben das Problem, dass jeder Satz mit einem Nein quittiert wird.
Hunger. Was willst du essen, dies oder das? Nein. Ja was dann? Es sucht sich dann die unmöglichsten Dinge raus die es halt nicht gibt.
Lauf doch bitte etwas leiser und stampfe nicht so, das hören die Nachbarn. Nein.
Bitte schreie nicht so laut, da tun mir die Ohren weh. Nein.
Spiel doch mit dem Besuchskind. Nein. Besuchskind möchte dies oder das spielen. Mein Kind: nein.
Mach bitte das Tablet leiser, das ist nicht gut für deine Ohren. Nein.
Komm bitte, wir müssen los. Nein.
Räume bitte deine ganzen Schnipsel weg. Nein ich will nicht!!!
Bitte mach die Haustüre zu. Ich will nicht! Du bist aber als letztes raus gegangen, mach bitte die Türe zu. Nein!

Es wird auch bestimmt wer morgens zuerst aufs Klo geht, ich bin es nicht.... Geh ich aus Dringlichkeit vorher, ist Drama. Kind entscheidet wo es schläft, wem es die Füße ins Gesicht boxt, wen es aus dem Bett boxt obwohl in der Mitte 1m Platz ist, Kind will alles entscheiden und jeden im Haus bestimmen. Wer wann wen anschauen darf, was das große Geschwisterkind anfassen darf, welches Buch exakt wie ins Regal zurück kommt.... JEDE Bitte wird verweigert.
Von Seiten des Kindes kommen täglich die Fragen nach dem Kindergarten, ich will Eis. Da muss ich sagen, nein, jetzt iss erstmal etwas richtiges, hier ist... Ich will aber!!??
Oder aber auch, es gibt nicht täglich Eis, gestern gab es schon.
Ich will was süßes!! Du hattest heute schon genug Süßigkeiten, morgen kannst du wieder haben.
Solche Erklärungen werden nicht akzeptiert und Kind rastet aus.
Ja ich muss das Kind regelmäßig zurecht weisen. Es popelt, kaut Nägel, kratzt Wunden auf, es macht Dinge absichtlich kaputt, haut das Geschwisterkind, spielt NICHTS und wälzt sich nur rum und will aus Langeweile alle 15 Minuten essen.
Unser Leben besteht nur aus Nein!
Kind bestimmt wann es redet, Kind bestimmt wann es wohin geht, Kind will alles bestimmen!

Wir schauen schon dass Dinge selbst bestimmt werden können, aber das reicht nicht.
Will uns den ganzen Tag auf der Nase herumtanzen und grinst dabei auch noch frech.
4 Jahre älteres Geschwisterkind wird so lange mit dem Verhalten geärgert das dieses sauer wird und dann wird geboxt, gehauen, gepfetzt, geschrien.

Sowieso schreit und heult das 4 jährige Kind gefühlt den ganzen Tag. Unzufriedenheit. Langeweile. vorschläge zum spielen werden aber verneint weil es ja selbst bestimmen möchte. Also wir dürfen noch nicht mal ansprechen was willst du denn spielen.

Gegen jeden kleinsten Anstoß auf etwas wird sofort gebockt und verneint. Lass mich!!! Ist ein sehr beliebter Satz.
Beispiel Teller aussuchen.
Holst du dir bitte einen Teller raus? Nein.
Oder
Welchen Teller möchtest du haben....den oder den? Lass mich!
Oder
Ich stell einfach einen Teller raus: neeeeeeeein den niiiiicht!!!!!!! Ja dann such dir doch selbst einen raus. Nein!
Wenn Kind sieht ich koche und es werden gleich Teller benötigt und ich habe noch nichts gesagt, dann wird problemlos ein Teller geholt.
Man darf nichts ansprechen!!

Ich kann doch mein Leben nicht von einem 4 jährigen Kind bestimmen lassen????
Kind brüllt übrigens den ganzen Morgen bei den Routinen alle 3 Minuten weil was nicht passt, jeden Mittag beim nach Hause kommen und selbstverständlich jeden Abend nach dem Abendessen wenn's wieder in die Routine geht. Weil es da ja nicht selbst bestimmen kann was wann gemacht wird sondern es schon vorher fest gelegt ist...

Wir werden wahnsinnig wenn das so weiter geht


Wir hatten hier auch eine ganz miese Phase mit 4 Jahren. Habe das Gefühl die kommt gerade wieder mit 6 aber es gibt immer mal Pausen dazwischen, wo das Kind dann besser drauf ist.
Ich habe allgemein langsam das Gefühl, dass zu viel Selbsbestimmen denen eher schlecht tut als gut.
Wir haben hier auch mal Ausraster (Sie Trampelt und schimpft vor sich her) weil es kein Eis vor dem Essen gibt oder gerade eben auch, weil sie Ihren Schreibtisch aufräumen muss, bevor ich ihr 2 Schachtel mit dem Playmobilzeug raushole. Man muss das halt dann auch wirklich durchziehen, auch wenn es schwer ist.
Ella-Bella
2895 Beiträge
20.07.2024 09:19
Fühl dich mal gedrückt. So einen kleinen Wutzwerg hab ich hier auch. Was ihr hilft ist absolute Konsequenz. Beispiel: such dir bitte einen Teller aus. Kommt ein nein, stell ich einen Teller raus. Egal wie sehr sie dann brüllt und bockt, der Teller bleibt es. Sie hatte ihre Chance und wollte nicht. So handhabe ich das bei allem. Sie darf viele Dinge entscheiden. Kommt aber ein „nein“, „lass mich“, oder rumgezicke, entscheide ich und dabei bleibt es dann. Das Geschreie musste ich einige Zeit ertragen, aber sie hat schnell verstanden, dass sie dadurch nichts erreicht. Halte durch
Landkatze
369 Beiträge
20.07.2024 10:19
Zitat von FoxMami:

Zitat von ghostcat87:

Man denkt beim zweiten Kind hat man gefühlt alles schon durch, doch natürlich ist es ganz anders.

Kind 2, gute 4 Jahre, hat sein Anfang an einen recht starken Willen. Ist eigentlich auch ok, doch seit so 4 Monaten haben wir heftige Probleme.
Man kennt ja die Probleme dass Kinder sich den Becher, den Teller usw selbst aussuchen wollen. Kleider, wie das Brot geschnitten wird, wie die Banane aufgemacht wird, alles in Ordnung, bekommt man hin und ist für mich auch verständlich, dass das Kind das so machen möchte.

Wir haben das Problem, dass jeder Satz mit einem Nein quittiert wird.
Hunger. Was willst du essen, dies oder das? Nein. Ja was dann? Es sucht sich dann die unmöglichsten Dinge raus die es halt nicht gibt.
Lauf doch bitte etwas leiser und stampfe nicht so, das hören die Nachbarn. Nein.
Bitte schreie nicht so laut, da tun mir die Ohren weh. Nein.
Spiel doch mit dem Besuchskind. Nein. Besuchskind möchte dies oder das spielen. Mein Kind: nein.
Mach bitte das Tablet leiser, das ist nicht gut für deine Ohren. Nein.
Komm bitte, wir müssen los. Nein.
Räume bitte deine ganzen Schnipsel weg. Nein ich will nicht!!!
Bitte mach die Haustüre zu. Ich will nicht! Du bist aber als letztes raus gegangen, mach bitte die Türe zu. Nein!

Es wird auch bestimmt wer morgens zuerst aufs Klo geht, ich bin es nicht.... Geh ich aus Dringlichkeit vorher, ist Drama. Kind entscheidet wo es schläft, wem es die Füße ins Gesicht boxt, wen es aus dem Bett boxt obwohl in der Mitte 1m Platz ist, Kind will alles entscheiden und jeden im Haus bestimmen. Wer wann wen anschauen darf, was das große Geschwisterkind anfassen darf, welches Buch exakt wie ins Regal zurück kommt.... JEDE Bitte wird verweigert.
Von Seiten des Kindes kommen täglich die Fragen nach dem Kindergarten, ich will Eis. Da muss ich sagen, nein, jetzt iss erstmal etwas richtiges, hier ist... Ich will aber!!??
Oder aber auch, es gibt nicht täglich Eis, gestern gab es schon.
Ich will was süßes!! Du hattest heute schon genug Süßigkeiten, morgen kannst du wieder haben.
Solche Erklärungen werden nicht akzeptiert und Kind rastet aus.
Ja ich muss das Kind regelmäßig zurecht weisen. Es popelt, kaut Nägel, kratzt Wunden auf, es macht Dinge absichtlich kaputt, haut das Geschwisterkind, spielt NICHTS und wälzt sich nur rum und will aus Langeweile alle 15 Minuten essen.
Unser Leben besteht nur aus Nein!
Kind bestimmt wann es redet, Kind bestimmt wann es wohin geht, Kind will alles bestimmen!

Wir schauen schon dass Dinge selbst bestimmt werden können, aber das reicht nicht.
Will uns den ganzen Tag auf der Nase herumtanzen und grinst dabei auch noch frech.
4 Jahre älteres Geschwisterkind wird so lange mit dem Verhalten geärgert das dieses sauer wird und dann wird geboxt, gehauen, gepfetzt, geschrien.

Sowieso schreit und heult das 4 jährige Kind gefühlt den ganzen Tag. Unzufriedenheit. Langeweile. vorschläge zum spielen werden aber verneint weil es ja selbst bestimmen möchte. Also wir dürfen noch nicht mal ansprechen was willst du denn spielen.

Gegen jeden kleinsten Anstoß auf etwas wird sofort gebockt und verneint. Lass mich!!! Ist ein sehr beliebter Satz.
Beispiel Teller aussuchen.
Holst du dir bitte einen Teller raus? Nein.
Oder
Welchen Teller möchtest du haben....den oder den? Lass mich!
Oder
Ich stell einfach einen Teller raus: neeeeeeeein den niiiiicht!!!!!!! Ja dann such dir doch selbst einen raus. Nein!
Wenn Kind sieht ich koche und es werden gleich Teller benötigt und ich habe noch nichts gesagt, dann wird problemlos ein Teller geholt.
Man darf nichts ansprechen!!

Ich kann doch mein Leben nicht von einem 4 jährigen Kind bestimmen lassen????
Kind brüllt übrigens den ganzen Morgen bei den Routinen alle 3 Minuten weil was nicht passt, jeden Mittag beim nach Hause kommen und selbstverständlich jeden Abend nach dem Abendessen wenn's wieder in die Routine geht. Weil es da ja nicht selbst bestimmen kann was wann gemacht wird sondern es schon vorher fest gelegt ist...

Wir werden wahnsinnig wenn das so weiter geht


Wir hatten hier auch eine ganz miese Phase mit 4 Jahren. Habe das Gefühl die kommt gerade wieder mit 6 aber es gibt immer mal Pausen dazwischen, wo das Kind dann besser drauf ist.
Ich habe allgemein langsam das Gefühl, dass zu viel Selbsbestimmen denen eher schlecht tut als gut.
Wir haben hier auch mal Ausraster (Sie Trampelt und schimpft vor sich her) weil es kein Eis vor dem Essen gibt oder gerade eben auch, weil sie Ihren Schreibtisch aufräumen muss, bevor ich ihr 2 Schachtel mit dem Playmobilzeug raushole. Man muss das halt dann auch wirklich durchziehen, auch wenn es schwer ist.


Kann ich auch nur zustimmen. Zuviel Selbstbestimmung ist nicht gesund. Die Kinder sind damit schnell überfordert. Sie müssen es langsam lernen selbst zu bestimmen. Es muss Bereiche geben in den das Kind selber bestimmen kann (das sollte auch deutlich so artikuliert werden - "das muss du selber bestimmen") und Bereiche bei den es heißt, daß das Kind noch nicht so weit ist. Hin und wieder kann man das Kind ausprobieren lassen eine bescheuerte Entscheidung machen zu lassen, die es später bereut. Damit lernt er, daß es Sinn macht, auf die Eltern zu hören.

Sehr wichtig ist es immer genug Bereiche zu schaffen, in den das Kind immer und immer wieder neue Entscheidungen treffen kann. Das macht ein Kind schlau, lernt mit der Umgebung zu intragieren und schafft viel Selbstvertrauen.

Gibt man aber einem Kind zu viel Möglichkeiten zu bestimmen (vor allem in Bereichen die es noch nicht versteht), dann wird das Kind schnell überfordert und sagt einfach ständig "nein", oder stellt Forderungen die völlig idiotisch sind.
JuRa1014
6168 Beiträge
20.07.2024 11:23
Mein Sohn, mittlerweile 11, war auch so. Es war wirklich die Hölle und uns sollte eine Familienberatung aufs Auge gedrückt werden.
Wir sind auch hin, aber die Dame meinte nur:"ihr Kind ist selbstbewusst und willenstark. Ich sehe keinen Handlungsbedarf."
Jeder Tag war eine Katastrophe, es wurde geschrien, gebockt, gezickt, gehauen, ständig hieß es, ich solle sterben und in den Himmel verschwinden. Oft habe ich geweint.
Irgendwann wurde es peu a peu weniger. Jetzt ist er 11 und seitdem er auf dem Gymnasium ist, also seit einem Jahr, ein ziemlich entspanntes Kind geworden und bockt nicht mehr herum, als es in diesem Alter normal ist.
Ich habe ihn damals oft gefilmt und wenn ich ihm heute die Videos zeige, dann meint er oft, wie schrecklich er da gewesen sei und es ihm unendlich leid tue. Er kann sich das gar nicht vorstellen, so schlimm gewesen zu sein.
Allerdings war er nur zuhause so. Im Kindergarten und der Schule war er immer der Vorzeigejunge.
Sarah2022
2830 Beiträge
20.07.2024 11:33
Zitat von Ella-Bella:

Fühl dich mal gedrückt. So einen kleinen Wutzwerg hab ich hier auch. Was ihr hilft ist absolute Konsequenz. Beispiel: such dir bitte einen Teller aus. Kommt ein nein, stell ich einen Teller raus. Egal wie sehr sie dann brüllt und bockt, der Teller bleibt es. Sie hatte ihre Chance und wollte nicht. So handhabe ich das bei allem. Sie darf viele Dinge entscheiden. Kommt aber ein „nein“, „lass mich“, oder rumgezicke, entscheide ich und dabei bleibt es dann. Das Geschreie musste ich einige Zeit ertragen, aber sie hat schnell verstanden, dass sie dadurch nichts erreicht. Halte durch
Genau so ist es.
Viele Kinder sind schlicht und einfach damit überfordert, dass sie so viele Entscheidungen treffen dürfen. Meine Grenze ist ganz klar da erreicht, wo das Kind nicht mehr sinnvoll entscheidet, sondern nur noch rumzickt, schreit etc. Und wenn das der Fall ist, dann entscheide ich. Ich selbst.

Ein anderer Punkt ist der, dass Kinder auch soziales Verhalten lernen müssen. Das heißt u. a. dass man Rücksicht auf andere nimmt. Dass man das Geschwisterkind nicht einfach hauen darf. Ich würde mich daher von meinem Kind nicht aus dem Bett werfen lassen, denn es ist mein Bett. In meinem Bett bestimme ich, im Kinderbett mein Kind. Ebenso macht es keinen Sinn, mich morgens nicht zur Toilette gehen zu lassen. Jeder muss lernen, die Grenzen der anderen Familienmitglieder zu respektieren.

Ich habe gemerkt, dass es für meine große Tochter im Alter von 3/4 Jahren insgesamt gesehen deutlich leichter war, wenn sie nur in einem bestimmten, sinnvollen, für sie relevanten und vorher festgelegten Rahmen entscheiden konnte. Es macht z. B. keinen Sinn dass sie entscheidet, wer morgens wann auf die Toilette gehen darf.

Fazit: Sag viel öfter einmal "Nein" und entscheide selbst. Und habe dabei bitte kein schlechtes Gewissen. Erziehung ist Arbeit und ist oft anstrengend. Aber man muss die Rolle des Erziehenden auch wirklich einnehmen, denn als Mutter bin ich keine Freundin meines Kindes.

Um es jetzt zum Abschluss mal ganz einfach zu formulieren: Das eine Ende auf einer Skala ist "entscheiden und mitbestimmen dürfen", das andere Ende der Skala ist "egoistisch und verwöhnt werden". Dazwischen muss man halt den richtigen Mittelweg finden. Weder 100 % das eine noch 100 % das andere ist gut.
Jaspina1
2432 Beiträge
20.07.2024 16:08
War das zweite Kind schon immer so?
Dann könntesz du mal nach autonomen Kind googlen.
Das ist ein bisschen wie ein Teenie im Kleinformat.
Am besten gar nicht ansprechen und so weit wie möglich in Ruhe lassen. Und hinnehmen, dass nicht alle Kinder gleich erziehbar sind.
Ich finde es auch ganz wichtig wieder einen positiven Zugang zum Kind zu finden. Schöne Momente erkennen, die Stärken wieder sehen.
Chrysopelea
14983 Beiträge
20.07.2024 18:46
Wenn er im Bezug auf sich nein sagt und das für euch keine negativen Konsequenzen hat, würde ich ihn lassen. Also dann hat er z. B. Keinen Teller und kann erstmal nicht essen, bis er aufsteht und sich doch einen holt. Wenn er versucht über dich zu bestimmen und du das nicht möchtest, würde ich klar sagen z. B. "ich entscheide, wann ich auf Toilette gehe. Ich muss jetzt und deswegen gehe ich auch." da kann er dann wütend werden oder nicht, ist aber mein Körper und meine platzende Blase
Bei Gewalt gegenüber dem Geschwister würde ich das nicht tolerieren und den Täter des Raumes verweisen, bis er wieder ruhiger ist. Jeder hat ein Recht auf ein Gewaltfreies Zuhause, auch Geschwister und Eltern.
Titania
5900 Beiträge
20.07.2024 19:08
Ich würde gar nicht so viel erklären. Es handelt sich um ein 4 jähriges Kind. Kurze knappe Ansagen. Er testet seine Grenzen aus. Er möchte doch genau wissen , bis wohin er gehen kann. Grenzen geben dem Kind Sicherheit. Man kann Kinder nicht rmit Erwachsenen gleichstellen. Du bist die Mama du entscheidest, das ist deine Aufgabe als Erziehungsberechtigte. Das Kind ist kein gleichberechtigter Partner. Er lernt von dir wie man Entscheidungen trifft, nach welchen Kriterien man das macht. Kinder sind damit überfordert. Woher sollen sie das denn auch in dem jungen Alter wissen ?
ghostcat87
2108 Beiträge
20.07.2024 19:31
Wow vielen Dank.
Mit soviel Zuspruch hätte ich garnicht gerechnet. Ich hatte eher ein schlechtes Gewissen eh schon zuviel nein zu sagen.

Das Kind ist ungefähr seit dem 4 Geburtstag so und es wird immer schlimmer habe ich das Gefühl.
Kind 1 war total einfach auf sowas bezogen, da hab es ganz andere Extreme. Aber Kind 1 hat alles im Alltag akzeptiert was man vorgegeben hat, hat sich eingefügt, wenig selbst ausprobiert und entschieden.
Kind 2 hat schon einen Tobsuchtsanfall mit 8 Monaten bekommen als ich eine Tür geschlossen hatte wo zuviel Chaos angestellt wurde. Also mein nein wurde schon immer nicht akzeptiert, sei es mit oder ohne Erklärung. Und ich kam jetzt eben drauf dass ich vielleicht zu oft nein sage?

Aber eben, ich bestimme wann ich aufs Klo gehe. Ich bestimme die Tablet Zeit, ich bestimme wann es Eis und süßes gibt.
Mich macht es aber wahnsinnig wenn ich ja genau weiß was das Kind möchte/braucht, es aber in dem Moment nicht akzeptiert wird weil ich es ja getan oder gesagt habe. Es möchte selbst das Rad neu erfinden, ich darf es nicht. Auch wenn man mit meinem Rad genauso viel Spaß haben könnte als mit seinem... Und man genau das gleiche damit macht.

Finde einen starken Willen ja prinzipiell eine gute Eigenschaft. Aber so ein wenig Zusammenarbeit wäre nicht schlecht.

Das Beispiel das Kind des Raumes verweisen weil es das Geschwisterkind haut wird nicht akzeptiert. Also wir ziehen es durch, ja, wie in so vielen Situationen. Aber das Lautstarke Drama dauert locker 20 Minuten und endet mit aller Macht des Kinder, böse Worte, hauen, pfetzen gegen uns Eltern, Türen knallen, brüllen dass wirklich einem die Ohren weh tun, Nachbarn auch beschweren, Zeug durch die Gegend werfen. Und das seit Monaten. Also die Konsequenzen werden immernoch nicht akzeptiert und verstanden
Titania
5900 Beiträge
20.07.2024 20:11
Zitat von ghostcat87:

Wow vielen Dank.
Mit soviel Zuspruch hätte ich garnicht gerechnet. Ich hatte eher ein schlechtes Gewissen eh schon zuviel nein zu sagen.

Das Kind ist ungefähr seit dem 4 Geburtstag so und es wird immer schlimmer habe ich das Gefühl.
Kind 1 war total einfach auf sowas bezogen, da hab es ganz andere Extreme. Aber Kind 1 hat alles im Alltag akzeptiert was man vorgegeben hat, hat sich eingefügt, wenig selbst ausprobiert und entschieden.
Kind 2 hat schon einen Tobsuchtsanfall mit 8 Monaten bekommen als ich eine Tür geschlossen hatte wo zuviel Chaos angestellt wurde. Also mein nein wurde schon immer nicht akzeptiert, sei es mit oder ohne Erklärung. Und ich kam jetzt eben drauf dass ich vielleicht zu oft nein sage?

Aber eben, ich bestimme wann ich aufs Klo gehe. Ich bestimme die Tablet Zeit, ich bestimme wann es Eis und süßes gibt.
Mich macht es aber wahnsinnig wenn ich ja genau weiß was das Kind möchte/braucht, es aber in dem Moment nicht akzeptiert wird weil ich es ja getan oder gesagt habe. Es möchte selbst das Rad neu erfinden, ich darf es nicht. Auch wenn man mit meinem Rad genauso viel Spaß haben könnte als mit seinem... Und man genau das gleiche damit macht.

Finde einen starken Willen ja prinzipiell eine gute Eigenschaft. Aber so ein wenig Zusammenarbeit wäre nicht schlecht.

Das Beispiel das Kind des Raumes verweisen weil es das Geschwisterkind haut wird nicht akzeptiert. Also wir ziehen es durch, ja, wie in so vielen Situationen. Aber das Lautstarke Drama dauert locker 20 Minuten und endet mit aller Macht des Kinder, böse Worte, hauen, pfetzen gegen uns Eltern, Türen knallen, brüllen dass wirklich einem die Ohren weh tun, Nachbarn auch beschweren, Zeug durch die Gegend werfen. Und das seit Monaten. Also die Konsequenzen werden immernoch nicht akzeptiert und verstanden


Meine Jüngste ist auch sehr willensstark oder sie braucht eben auch mehr Grenzen um Sicherheit zu haben als ihre Geschwister. Da war das auch sehr leicht gewesen.
Wenn sie sich wieder in einem Wutanfall (was nicht mehr so häufig passiert)verfängt, sage ich ihr, dass es nun gut sei. Ich es verstanden habe, dass sie etwas nicht gut findet , ich aber nicht möchte dass sie weiter schreit. Das klappt bei uns gut, ohne diese Ansage geht es ewig so weiter, das muss ich sagen, halten meine Nerven nicht aus
YellowBird
3878 Beiträge
21.07.2024 00:12
Ich weiß nicht, ob man sowas im Alter von vier Jahren schon diagnostizieren könnte oder würde. Aber ganz spontan hat mich die Schilderung des Verhaltens sehr an oppositionelles Trotzverhalten erinnert. Vielleicht googelst du es einfach mal.

Viel Kraft euch!
Chrysopelea
14983 Beiträge
21.07.2024 08:55
Zitat von ghostcat87:

Wow vielen Dank.
Mit soviel Zuspruch hätte ich garnicht gerechnet. Ich hatte eher ein schlechtes Gewissen eh schon zuviel nein zu sagen.

Das Kind ist ungefähr seit dem 4 Geburtstag so und es wird immer schlimmer habe ich das Gefühl.
Kind 1 war total einfach auf sowas bezogen, da hab es ganz andere Extreme. Aber Kind 1 hat alles im Alltag akzeptiert was man vorgegeben hat, hat sich eingefügt, wenig selbst ausprobiert und entschieden.
Kind 2 hat schon einen Tobsuchtsanfall mit 8 Monaten bekommen als ich eine Tür geschlossen hatte wo zuviel Chaos angestellt wurde. Also mein nein wurde schon immer nicht akzeptiert, sei es mit oder ohne Erklärung. Und ich kam jetzt eben drauf dass ich vielleicht zu oft nein sage?

Aber eben, ich bestimme wann ich aufs Klo gehe. Ich bestimme die Tablet Zeit, ich bestimme wann es Eis und süßes gibt.
Mich macht es aber wahnsinnig wenn ich ja genau weiß was das Kind möchte/braucht, es aber in dem Moment nicht akzeptiert wird weil ich es ja getan oder gesagt habe. Es möchte selbst das Rad neu erfinden, ich darf es nicht. Auch wenn man mit meinem Rad genauso viel Spaß haben könnte als mit seinem... Und man genau das gleiche damit macht.

Finde einen starken Willen ja prinzipiell eine gute Eigenschaft. Aber so ein wenig Zusammenarbeit wäre nicht schlecht.

Das Beispiel das Kind des Raumes verweisen weil es das Geschwisterkind haut wird nicht akzeptiert. Also wir ziehen es durch, ja, wie in so vielen Situationen. Aber das Lautstarke Drama dauert locker 20 Minuten und endet mit aller Macht des Kinder, böse Worte, hauen, pfetzen gegen uns Eltern, Türen knallen, brüllen dass wirklich einem die Ohren weh tun, Nachbarn auch beschweren, Zeug durch die Gegend werfen. Und das seit Monaten. Also die Konsequenzen werden immernoch nicht akzeptiert und verstanden


Das war bei Belle manchmal auch so. Ich habe sie dann versucht zu trösten (hier wurde theatralisch laut geweint), aber wenn ich dann gehauen und mit Dingen beworfen wurde, habe ich erstmal das Zimmer verlassen und gewartet. Meist konnte man nach einigen Minuten doch wieder normal reden und dann nochmal über die Situation sprechen und sie hat sich dann auch entschuldigt. Inzwischen ist es deutlich besser. Jetzt stampft sie wütend auf, schreit "ICH BIN SOO WÜTEND" und stampft die Treppe hoch (ist eine Holztreppe, das bollert ordentlich), macht die Zimmertür schwungvoll zu (früher wurde auch häufig geknallt, das konnten wir ihr inzwischen abgewöhnen) und bleibt in ihrem Zimmer. Irgendwann hört man es wieder theatralisch laut weinen, das ist inzwischen aber das Zeichen, dass sie wieder Gesprächsbereit ist...

Ach ja, Auslöser für so eine Situation kann x. B. Sein, dass ich nicht das zum Abendessen koche, was sie essen wollte oder sie nicht fernsehen darf (darf sie unter der Woche eigentlich nie, aber manchmal muss das in Frage gestellt werden) oder dass wir keinen Saft da haben oder die Lieblingstasse in der Spülmaschine ist oder ähnliches. Tatsächlich ist das Problem meist einfach Müdigkeit. Denn belle ist eigentlich sehr kompromissbereit und rücksichtsvoll, aber manchmal ist das Kompromisskontigent für den Tag dann wohl schon in der Kita aufgebraucht worden
Jaspina1
2432 Beiträge
21.07.2024 09:32
Vielleicht liest du dich mal über PDA ein Pathological Demand Avoidance...
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