Hallo miteinander,
ich hatte hier schon des öfteren Rat gesucht. Unser Sohn ist mittlerweile 3 Jahre und 8 Monate alt und was aktuell bei uns abgeht ist echt nicht mehr feierlich. Er steckt grade in einer richtig anstrengenden Phase. Er hört absolut nicht, ist nur am diskutieren, Nein sagen und beleidigt sein.
Wir erziehen ihn ganz normal. Er wird in vieles mit einbezogen, darf auch in gewissen Dingen selbst entscheiden und wir haben aber auch Regeln. Es fängt beim Essen an. Egal was es gibt, beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Er deckt den Tisch mit und jedes Mal setzt er sich an den Tisch, rollt mit den Augen und sagt "Bäh"... Dann schmollt er, stochert nur im Essen rum. Es macht wirklich keinen Spaß mehr. Zumal immer was dabei ist was er mag. Natürlich fragt er dann seit neustem ob er noch Nachtisch haben kann. Bekommt er aber nur dann wenn er auch was gegessen hat. Er muss den Teller nicht leer machen, aber mit Ach und Krach 2 Gabeln geht nicht. Ne halbe Stunde hinterher kommt er dann nämlich er hat noch Hunger.
Dann geht es bei allem anderen weiter. Ich spiele mit ihm, male mit ihm, schau ein Buch mit ihm an, irgendwann stört es ihn wie ich was male, wie ich was spiele und dann flippt er aus. Wenn ich ihn dann ganz normal frage was er denn hat, dreht er rum, lässt mich sitzen und stampft davon. Mit Türen zuknallen usw. Teilweise wie ein Teenager. Was ist das bitte? Es ist seit 2 Wochen so und egal was ich versuche, es wird nicht besser. Hinterher versuch ich auf Augenhöhe mit ihm zu Kommunizieren, dann fängt er an zu weinen, ich soll mich bei ihm entschuldigen. Ich nehm ihn dann in den Arm, aber es raubt mir aktuell meine Kräfte. Es nervt mich, weil ich es scheins nicht recht machen kann. Es wird bei allem genörgelt und gemotzt. Im einen Moment alles gut, plötzlich von null auf 100. Teilweise richtig frech. Ich bin momentan nur noch am Schimpfen weil es mich in den Wahnsinn treibt.
Wann wird das besser?

Hier ist es mit sechs immernoch anstrengend...

ist normal.
Wir auch nicht besser,nur anders.

Beschreibst du gerade meinen Sohn? Hier ist jetzt phasenweise besser. Fing bei uns mit 2 an, er ist jetzt 7.

Das ist vollkommen normal in dem Alter.
Und besser wird es nicht wirklich, nur anders. Wenn die Phase vorbei ist, kommt die Nächste.

Das wird die Trotzphase sein, bei dem einen früher, beim anderen später. Mit den Nerven am Ende sein ist leider mehr oder weniger normal in dem Alter. Ab der Schulzeit wird es spätestens besser.

Bei uns ist es jetzt endlich besser geworden, aber vor ein paar Monaten war es zwischenzeitlich mal ganz schlimm mit der Trotzphase.

Durchhalten und Verständnis zeigen, aber halt konsequent bleiben und das Essen auf dem Tisch stehen lassen, dann kannst du 30 Minuten später nur aus das Essen am Tisch verweisen.

Das ist dem Alter ein Stück weit normal.
Ich hab 3 Jungs im Alter von 14&12 Jahre, sowie ein Baby von 6 Wochen.
Die ersten beiden sind bisher ganz gut geraten

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber bei uns hat liebevolle "Strenge", sowie klare Regeln zum harmonischen Familienleben geführt.

Setzt klare Regeln. Wenn dein Sohn nicht richtig an den Mahlzeiten teilnimmt, dann kanns auch nicht jedesmal einen Nachtisch geben. Das versteht auch ein 3 jähriger und solange keine Dinge auf dem Tisch stehen, die er sonst auch nicht gegessen hat, wird er wohl nicht verhungern. Versuche ihn bei der Essensplanung einzubeziehen. Vielleicht auch zusammen kochen.

Wenn du mit ihm spielst und er immer nur meckert, dann verlasse die Situation mit den Worten, dass du so mit ihm nicht spielen möchtest. Auch Eltern haben Gefühle und das müssen auch die kleinsten lernen.

Ich weiß es ist manchmal hart, aber bei Regeln die für euch als Familie fundamental sind, gibt's nichts zu diskutieren. Da helfen nur kurze und klare Ansagen. Ohne Raum zum verhandeln. Man muss auch nicht alles zerreden.

Und ansonsten versuchen liebevoll zu bleiben (auch wenn man ihnen gerne mal den Hals umdrehen will *scherz), Regeln überdenken, ob sie wirklich sein müssen oder ob man sie verändern kann und hoffen dass die Phase bald vorbei ist.

Durchhalten und jeden Tag nehmen wie er kommt.

Zitat von Brina3189:

... Hinterher versuch ich auf Augenhöhe mit ihm zu Kommunizieren, dann fängt er an zu weinen, ich soll mich bei ihm entschuldigen...

Das ist es. "Hinterher..." Das geht nicht. Ein Kind in dem Alter kann das Zeitlich nicht gut auseinanderhalten. Du muss sofort hinterher wenn er z.B. Tür zuknallt. Nicht warten. Sofort zur Reden stellen! Ein anderes Problem ist, daß er sich schlecht benimmt und Du Dich entschuldigen sollst. Da muss Du große Augen machen und direkt ansprechen, daß Du das nicht muss, weil er Derjenige ist, der sich andauernd schlecht benommen hat.
Ich vermute, daß da noch mehr im Argen liegt. Wie ist Euer Benehmen untereinander. Wie löst Ihr Eure Diskrepanzen vor seinen Augen? Solltet Ihr Euch hin und wieder laut streiten, dann macht er das nach.
Klare Regeln machen. Was Ihr nicht macht (z.B. Türknallen) darf er grundsätzlich auch nicht so lange es keinen sehr, sehr guten Ausnehme-Grund dafür gibt.
Eine Hilfe kann sein, eine Tafel für schlechtes Benehmen einführen auf der Ihr für ihn sichtbar dokumentiert, wenn er sich schlecht benommen hat. Dazu auch eine mit gutem Benehmen. Wichtig, die Punkte von der einen Tafel dürfen nicht die anderen Punkte ausgleichen. Beides wird getrennt behandelt.

Und letztendlich, hin und wieder kommt so eine Phase zurück, aber mit Paar Veränderungen, sollte es weniger werden.

Meine ist 6 und wir haben Phasen, dann ist es genauso. Dazwischen wieder Phasen, wo es besser wird. Mittlerweile frühstücke ich nicht mit ihr. Sie kriegt ihr Frühstück, sagt vorher was sie will. Kriegt sie auf dem Teller direkt. Ich esse nachher.
Beim Spielen, wenn sie mir auch vorschreibt, wie ich malen soll ect. Stehe ich auf und gehe. Erkläre ihr nachher, dass es mir so keinen Spaß macht.

Zitat von Landkatze:

Zitat von Brina3189:

... Hinterher versuch ich auf Augenhöhe mit ihm zu Kommunizieren, dann fängt er an zu weinen, ich soll mich bei ihm entschuldigen...

Das ist es. "Hinterher..." Das geht nicht. Ein Kind in dem Alter kann das Zeitlich nicht gut auseinanderhalten. Du muss sofort hinterher wenn er z.B. Tür zuknallt. Nicht warten. Sofort zur Reden stellen! Ein anderes Problem ist, daß er sich schlecht benimmt und Du Dich entschuldigen sollst. Da muss Du große Augen machen und direkt ansprechen, daß Du das nicht muss, weil er Derjenige ist, der sich andauernd schlecht benommen hat.
Ich vermute, daß da noch mehr im Argen liegt. Wie ist Euer Benehmen untereinander. Wie löst Ihr Eure Diskrepanzen vor seinen Augen? Solltet Ihr Euch hin und wieder laut streiten, dann macht er das nach.
Klare Regeln machen. Was Ihr nicht macht (z.B. Türknallen) darf er grundsätzlich auch nicht so lange es keinen sehr, sehr guten Ausnehme-Grund dafür gibt.
Eine Hilfe kann sein, eine Tafel für schlechtes Benehmen einführen auf der Ihr für ihn sichtbar dokumentiert, wenn er sich schlecht benommen hat. Dazu auch eine mit gutem Benehmen. Wichtig, die Punkte von der einen Tafel dürfen nicht die anderen Punkte ausgleichen. Beides wird getrennt behandelt.

Und letztendlich, hin und wieder kommt so eine Phase zurück, aber mit Paar Veränderungen, sollte es weniger werden.

Aber hier würde das sofort zur Rede stellen auch nicht funktionieren. Einmal habe ich das versucht, es hat nichts außer noch mehr Wut gebracht. Wenn man sie aber beruhigen lässt, teilweise alleine in Ruhe lassen, danach klappt das.

Zitat von Brina3189:

Hallo miteinander,
ich hatte hier schon des öfteren Rat gesucht. Unser Sohn ist mittlerweile 3 Jahre und 8 Monate alt und was aktuell bei uns abgeht ist echt nicht mehr feierlich. Er steckt grade in einer richtig anstrengenden Phase. Er hört absolut nicht, ist nur am diskutieren, Nein sagen und beleidigt sein.
Wir erziehen ihn ganz normal. Er wird in vieles mit einbezogen, darf auch in gewissen Dingen selbst entscheiden und wir haben aber auch Regeln. Es fängt beim Essen an. Egal was es gibt, beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Er deckt den Tisch mit und jedes Mal setzt er sich an den Tisch, rollt mit den Augen und sagt "Bäh"... Dann schmollt er, stochert nur im Essen rum. Es macht wirklich keinen Spaß mehr. Zumal immer was dabei ist was er mag. Natürlich fragt er dann seit neustem ob er noch Nachtisch haben kann. Bekommt er aber nur dann wenn er auch was gegessen hat. Er muss den Teller nicht leer machen, aber mit Ach und Krach 2 Gabeln geht nicht. Ne halbe Stunde hinterher kommt er dann nämlich er hat noch Hunger.
Dann geht es bei allem anderen weiter. Ich spiele mit ihm, male mit ihm, schau ein Buch mit ihm an, irgendwann stört es ihn wie ich was male, wie ich was spiele und dann flippt er aus. Wenn ich ihn dann ganz normal frage was er denn hat, dreht er rum, lässt mich sitzen und stampft davon. Mit Türen zuknallen usw. Teilweise wie ein Teenager. Was ist das bitte? Es ist seit 2 Wochen so und egal was ich versuche, es wird nicht besser. Hinterher versuch ich auf Augenhöhe mit ihm zu Kommunizieren, dann fängt er an zu weinen, ich soll mich bei ihm entschuldigen. Ich nehm ihn dann in den Arm, aber es raubt mir aktuell meine Kräfte. Es nervt mich, weil ich es scheins nicht recht machen kann. Es wird bei allem genörgelt und gemotzt. Im einen Moment alles gut, plötzlich von null auf 100. Teilweise richtig frech. Ich bin momentan nur noch am Schimpfen weil es mich in den Wahnsinn treibt.
Wann wird das besser?

puh.. was hier teilweise für altmodische Ansätze gebracht werden ...
Er ist 3... Nicht 12...

Er weiß doch selber gar nicht mit seinen großen, starken Gefühlen umzugehen.
Das ist ein Schrei nach Hilfe.

Du sagst selber, du weißt was in dem Moment nicht stimmt.
Zum Beispiel hast du was gemalt, was ihm nicht gefällt.
Aber er selber kann gerade eventuell nicht in Worte fassen warum er sauer ist. Übernimm du das für ihn.
Halt mich für Verrückt und meine Tochter ist auch "erst" 2,5 Jahre aber bei uns funktioniert das immer. Wir haben hier noch NIE einen einzigen Wutausbruch gehabt. Ich fange ihre Gefühle ab, benenne sie und versuche dann dieses Gefühl in ihr zu lösen. Zeige ihr Wege wie sie das wegkriegt.

Du könntest solche Dinge sagen wie (Beim Beispiel Malen)

Jetzt bist du aber richtig wütend(alternativ; traurig).
Habe ich was falsches gemalt ?
Dann wird er wohl mit "Ja" antworten.
Dann fragst du weiter.
Was sollte ich denn malen ?
oder: Sollte ich eine andere Farbe nehmen ?
oder: Sollte ich auf nicht mit auf deinem Zettel malen?

Gibt viele Dinge die man dann fragen kann um heraus zu finden, was jetzt schief gelaufen ist. Die Kleinen und das sind sie in dem Alter einfach, können einem das meist nicht nennen.

Wenn du weißt was genau jetzt falsch war, kannst du versuchen zu erklären, wieso du das so gemacht hast wie du das gemacht hast.
Vielleicht findest du das schön so.
Und dann könntest du vorschlagen, dass ihr gemeinsam überlegt, wie man aus dem Bild jetzt etwas neues malen/basteln kann.
Falls ihr auf getrennten Blättern gemalt habt, dann erklärst du ihm dann eben, dass er auf seinem Bild malen darf was er möchte und du auf deinem was du möchtest.

Ist jetzt natürlich komisch so ein Gespräch hier künstlich hinzuschreiben aber ich hoffe du verstehst was ich meine.
Manchmal, wenn sie dann trotzdem traurig ist zeige ich ihr auch noch Wege wie sie jetzt die Traurigkeit oder Wut wegbekommt.
Ich sage ihr solche Dinge wie "Türen knallen machen wir nicht, aber wenn du so richtig wütend bist darfst du in dieses Kissen boxen"
(Sie hat noch nie Türen geknallt, aber so etwas würde ich dann sagen)
Denn fest steht: Diese Wut ist in dem Moment in diesem kleinen Körper und muss raus. Er kann sie nicht runter schlucken und das ist auch nicht gesund.
Aber er muss ja lernen wie er sie rauslässt ohne andere oder sich selbst zu verletzen oder stören.
Und das ist deine Aufgabe. Das kann er nicht von alleine lernen.

Und noch was zu dem Essen.
Unsere steht momentan Morgens auf und möchte direkt ein Stück Schokoladen.
Bekommt sie. Warum? Naja.. Warum nicht.
Es macht doch für sie, für ihren Körper, ihre Gesundheit und generell gar keinen Unterschied ob sie das Stück jetzt vor oder nach dem Frühstück bekommt. Außer diesem einen Unterschied:
Sie isst sich am Tisch satt und weil danach erst der Nachtisch kommt, "überisst" sie sich. Denn eigentlich war sie ja satt.
Aber "Süßes" geht ja immer. Also hat sie de facto mehr "Kalorien" gegessen als ihr Körper ursprünglich verlangt hätte, hätte sie erst das Stück Schokolade und hinterher das Brot bekommen =)

Eventuell da einfach mal überlegen den Druck rauszunehmen. Essen soll doch Spaß machen