Mütter- und Schwangerenforum

Kind 4 Jahre provoziert plötzlich ohne Ende

26.12.2016 20:10
Ich hab mal eine Frage an die Mehrfachmamis
Mein Sohn ist ja nur 4 Jahre und 3 Monate alt. Er war bislang eigentlich immer ein " braves " Kind, wenn man mal ältere Leute fragt. Die benutzen dieses Wort ja recht gern. Da jeder weiß, was man sich darunter vorstellen kann, habe ich jetzt mal dieses Wort benutzt.
Er hat natürlich auch anstrengende Phasen ( welches Kind hat die nicht ), aber eigentlich konnten wir immer gut mit ihm irgendwo hingehen, weil er sich immer gut benommen hat. Er hat in normaler Lautstärke gesprochen, hat beim Essen still gesessen für eine angemessene Zeit und war auch sonst nicht besonders auffällig.
Aber seit ein paar Wochen wird es immer schlimmer. Im KIGa ärgert er ständig andere Kinder, hier Zuhause hört er gar nicht mehr und macht nur Blödsinn. Er ist laut ohne Ende, er spricht auch nicht in normaler Lautstärke, sondern sehr laut. Treppen werden nur noch hoch und runter gestampft. Er bleibt nicht still beim Essen sitzen, er hampelt nur noch rum.
Er provoziert wirklich ohne Ende. Neuerdings schütter er auch gern sein Wasserglas aus. Dabei schaut er uns an -wir sagen natürlich, er soll es nicht ausschütten - und dann kippt er das Wasser ganz genüsslich und meist mir einen Lächeln irgendwo hin. Alles ist plötzlich ein riesiges Theater. Zähne putzen, vor dem Schlafen auf Toilette gehen, anziehen, einfach alles. Man muss alles mehrmals sagen, er ignoriert es völlig.

Gestern hat er sich einfach auch unmöglich benommen als wir bei Verwandten waren. Er war mit Abstand der Lauteste und Hibbeligste. Lediglich das Essen war kein Problem. Ansonsten hat er ständig seine Cousins beim Spielen gestellt oder sogar Sachen kaputt gemacht ( Puzzle z.B.) und es hat damit geendet, dass er seinen Cousin dann von einer 1 m hohen Plattform runter geschubst hat. Ich kann es mir wirklich nicht erklären, woher das kommt.
Egal, was ich bisher mache, es wirkt nicht. Es wird einfach nicht besser.
Er bekommt schon "Strafen". Aber eben logische. Wenn er zu lange herum trödelt, bleiben wir manchmal eben Zuhause, weil wir es gar nicht mehr pünktlich schaffen würden ( war neulich so beim Fußball ).
Ansonsten bitten wir ihn dann öfter mal sich auf die Treppe zu setzen ( die Türen sind aber auf und wir setzen uns meist daneben ). Dann bitten wir ihn erstmal sich zu beruhigen und reden mit ihm über sein Verhalten. Er wirkt dann meist auch einsichtig und scheint es verstanden zu haben. So ein Gespräch endet dann immer damit, dass wir uns in den Arm nehmen und uns sagen, dass wir uns lieb haben. Danach spielen wir ganz normal weiter mit ihm.
So etwas wie Liebesentzug ( abends nicht mehr kuscheln o.ä.) gibt es hier nicht. Da kann er so unausstehlich wie möglich gewesen sein, wie kuscheln dann abends trotzdem. Er entschuldigt sich dann auch öfter mal und verspricht es am nächsten Tag "besser" zu machen. Aber das ist am nächsten Tag dann vergessen.
Laut schimpfen tue ich eher selten. Wenn er jetzt natürlich zum 1000. mal was an einem Tag gemacht hat, dann werde ich natürlich auch mal lauter, das kann ich dann auch leider nicht immer verhindern.
Generell halte ich davon aber nix. Ich möchte ja von ihm auch, dass er in normaler Lautstärke spricht. Und er versteht alles eben auch besser, wenn wir vernünftig drüber reden.
Das hat bisher super funktioniert, aber momentan eben gar nicht.
Ist das eine normale Pause in dem Alter, wo einfach nochmal stark Grenzen ausgetestet werden ?
Auf seinen Bruder freut er sich eigentlich tierisch und zeigt bisher nicht einen Anflug von Eifersucht oder ähnlichem. Er kuschelt den Bauch ganz oft und spricht zu seinem Bruder, das darf er auch immer, wenn er es möchte.

Langsam wird die Sache nur echt anstrengend.
Mein Mann meint mittlerweile schon, ic müsste doch mal lauter werden und das Kind disziplinieren, er wäre ja völlig verzogen.
Aber ich mache wie gesagt nichts anders momentan und ich halte auch nix davon, dass Kinder blind gehorchen müssen.
Anschreien bringt es eigentlich auch echt nicht. Danach heult er höchstens und ist gar nicht mehr empfänglich für irgendwas. Deshalb lasse ich das auch. Außer noch mehr Geheule bringt das nix. Das nervt mich dann noch mehr und bringt mich wiederum in Rage, sodass sich alles noch mehr hochschaukeln würde.

Vielleicht hat ja jemand von euch eine ähnliche Situation erlebt und kann mir sagen, ob es normal ist oder woran es vielleicht sonst liegen könnte
shelyra
69228 Beiträge
26.12.2016 20:21
kann eine mischung aus beidem sein - "angst und ungewissheit wie es in zukunft mit dem geschwisterchen läuft" gepaart mit "wie weit kann ich gehen"

meine kinder hatten beide um den 4.geb herum eine anstrengende phase in der sie getestet haben (bzw die kleine steckt noch mitten drin) wie weit sie gehen können. sie loten ihre grenzen neu aus.

es sit anstrengend, geht aber vorbei.
bis die nächste phase des grenzen austestens losgeht
26.12.2016 21:02
Ich hoffe mal, dass es bald vorbeigeht und das die nächste Phase etwas auf sich warten lässt.
Aber dann scheint ja 4 Jahre nochmal so ein Alter zu sein, wo sie nochmal testen .

Vielleicht liegt es auch an der baldigen Geburt, wobei es danach momentan nicht aussieht. Aber vielleicht beschäftigt ihn das unbewusst einfach mehr als er nach außen hin ausstrahlt.
26.12.2016 21:05
Bei uns ist es auch grad anstrengender als sonst. Mein Großer lässt sonst gern solche Ühasen aus aber hier scheint er mit dabei zu sein.

Is aber grad bei den meisten seiner Kumpels so.
Valerya
1632 Beiträge
26.12.2016 21:07
Hallo,

Also ich denke nicht das es etwas mit dem neuen Geschwisterchen zu tun hat.
Meine Tochter ist 4 1/2 und ebenfalls phasenweise unausstehlich. Ich denke das liegt einfach am Alter. Es gibt Tage da ist alles super und dann gibt es Tage wo nur gezickt wird und sie ohne Ende provoziert. Ich würde jetzt sagen das es total normal ist. Allerdings warte ich auch schon ewig drauf das die Phase sich für immer verabschiedet. Es hilft da echt einfach nur Augen zu und durch.

Lg
26.12.2016 21:14
Gott sei Dank geht es anderen auch so
Dann gehe ich jetzt mal davon aus, dass ich mein Kind nicht verziehe wie mein Mann so schön sagt.
Dann hilft wohl nur weitermachen wie bisher und Augen zu und durch.
TiniBini
10050 Beiträge
26.12.2016 21:39
Unsere Großen sind ja fast gleichalt und wir haben geradeeine ähnliche Phase. Allerdings zum Quadrat, weil der Kleine nicht unerheblich mitmischt.
Ich kriege es auch öfter gesagt, dass die zwei völlig verzogen sind, aber trotzdem Sterne ich alles so weiter machen wie es uns gut tut.
Ich denke es ist eine Mischung aus beidem, die Ungewissheit was das Baby angeht, daraus vielleicht weniger Aufmerksamkeit etc. und einem weiteren Schub.
Juniors-Mama
17885 Beiträge
26.12.2016 23:16
Ich kann bei dem Alter deines Großen ja nicht mitreden, aber hab trotzdem die Erfahrung gemacht, dass die Erstgeborenen gegen Ende der Schwangerschaft durchdrehen, wenn man das mal so nennen will. Das war bei uns so und bei vielen meiner Freundinnen auch. Vielleicht ist es die Angst vor dem Unbekannten, die Ahnung, dass sich was ändern wird oder auch einfach das Austesten, ob Mama und Papa so bleiben, wie sie vorher waren, ich weiß es nicht. Uns hat viel Verständnis und viel Nähe geholfen. Viel mehr als vorher "nötig" war. Er brauchte einfach die Versicherung, dass er nicht weniger geliebt werden wird, auch oder besonders wenn er eben nicht "brav" ist. Das ging dann natürlich anfangs mit kleinem Bruder noch weiter, aber flachte sehr schnell ab. Ich wünsche dir sehr, dass es bei euch auch schnell vorbei geht!
27.12.2016 09:39
Lass dich nicht beirren. Es ist schrecklich nervig, aber leider ganz normal. Es trifft eben die Eltern, deren Kinder bisher eher “brav“ waren sehr unvorbereitet. Meiner war so nett und hat mich seit der ersten Trotzphase mit 1 Jahr ständig trainiert
Wir haben Bekannte mit einem 3 Jahre jüngeren Sohn. Da wurde mir auch immer durch die Blume gesagt, dass sie ja viiiiiiel besser erziehen und wir alles falsch machen. Naja was soll ich sagen, jetzt ist der Kleine 2,5 und ..... genau wie andere Kinder.
27.12.2016 14:35
Danke für eure Antworten. Wir haben ihn heute mal gefragt, warum er sich so benimmt.
Er hat dann gesagt, er ist so furchtbar aufgeregt, wann sein Bruder denn endlich kommt. Vielleicht ist es einfach diese Vorfreude und auch die Ungewissheit.
27.12.2016 14:38
Zitat von Floh80:

Lass dich nicht beirren. Es ist schrecklich nervig, aber leider ganz normal. Es trifft eben die Eltern, deren Kinder bisher eher “brav“ waren sehr unvorbereitet. Meiner war so nett und hat mich seit der ersten Trotzphase mit 1 Jahr ständig trainiert
Wir haben Bekannte mit einem 3 Jahre jüngeren Sohn. Da wurde mir auch immer durch die Blume gesagt, dass sie ja viiiiiiel besser erziehen und wir alles falsch machen. Naja was soll ich sagen, jetzt ist der Kleine 2,5 und ..... genau wie andere Kinder.

Unser Sohn hat uns tatsächlich eher wenig trainiert

An deinem Beispiel mit der Bekannten sieht man aber auch, dass eben auch unterschiedliche Erziehungsmethoden zum gleichen Ergebnis führen können.
Man kann ja pauschal auch nicht sagen, welches nun die beste Erziehung ist. Das hängt ja nun auch vom Kind und denn Umfeld ab.

Ich bleibe auf jeden Fall bei meiner Erziehung eigentlich fahren wir gut so, unnötiges Geheule wird vermieden und uns geht es damit allen besser
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