Wie kann man die Fehler der eigenen Kindheit aufarbeiten um sie nicht zu wiederholen?
29.11.2021 09:07
Hallo zusammen,
meine Kindheit war durch Kälte und Gewalt geprägt. Wenn meine Geschwister oder ich etwas falsch machten, gab es Ohrfeigen, auch mit dem Kochlöffel gab es Schläge. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter mich je in den Arm genommen hat.
Inzwischen habe ich selbst Kinder und merke, dass ich in ähnliche Verhaltensmuster zu rutschen drohe, wenn ich überfordert bin. Der Impuls zuzuschlagen ist dann da. Das will ich nicht, niemals. Stattdessen schreie ich dann. Aber das ist ja auch nicht besser.
Aber wie kann ich lernen, dass ich auch in den Situationen, wo ich überfordert bin, ruhig bleibe und so reagiere, wie ich es mir von mir wünsche?
meine Kindheit war durch Kälte und Gewalt geprägt. Wenn meine Geschwister oder ich etwas falsch machten, gab es Ohrfeigen, auch mit dem Kochlöffel gab es Schläge. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter mich je in den Arm genommen hat.
Inzwischen habe ich selbst Kinder und merke, dass ich in ähnliche Verhaltensmuster zu rutschen drohe, wenn ich überfordert bin. Der Impuls zuzuschlagen ist dann da. Das will ich nicht, niemals. Stattdessen schreie ich dann. Aber das ist ja auch nicht besser.
Aber wie kann ich lernen, dass ich auch in den Situationen, wo ich überfordert bin, ruhig bleibe und so reagiere, wie ich es mir von mir wünsche?
Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
sehr persönlich, zu persönlich
29.11.2021 09:45
Ich habe eine Therapie angefangen, als ich es gemerkt habe. So kann ich aufarbeiten und lernen warum ich so reagieren möchte. Mir hilft die Therapie sehr und ich merke, dass ich mich oft anders verhalte als vorher.
29.11.2021 09:46
Du solltest eine Therapie beginnen in welcher du deine eigene Kindheit aufarbeitest - am ehesten wäre es wohl eine Verhaltenstherapie, damit du auch gleich den Umgang mit deinen Emotionen lernst und das Verhalten deiner eigenen Mutter nicht kopierst.
29.11.2021 11:22
Schreien ist sicherlich nicht toll, aber besser als schlagen!
Besonders wenn du im Nachgang dich dem Kind gegenüber erklärst ist viel gewonnen. Also erklären und entschieden.
Und dem Kind Wärme und Zuneigung geben, in den Arm nehmen, kuscheln und sagen wie lieb du sie hast
Und das nicht nur wenn vorher was doofes wie schreien war, sondern auch spontan und einfach so.
Das Buch hier finde ich ganz gut.
Besonders wenn du im Nachgang dich dem Kind gegenüber erklärst ist viel gewonnen. Also erklären und entschieden.
Und dem Kind Wärme und Zuneigung geben, in den Arm nehmen, kuscheln und sagen wie lieb du sie hast
Und das nicht nur wenn vorher was doofes wie schreien war, sondern auch spontan und einfach so.
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/49.gif)
Das Buch hier finde ich ganz gut.
29.11.2021 17:09
Ein erster Schritt wäre, dich IMMER hinterher entschuldigen, wenn du die Kinder aus Überforderung angeschrien hast. Du darfst auch sagen, dass du in dem Moment überfordert warst und dass du versuchst anders zu reagieren. Sie sind nicht für deine Gefühle verantwortlich.
Dann würde ich versuchen besser auf dich zu achten. Versuch häufiger in dich reinzuhören, wie es dir gerade geht. Bist du sehr erschöpft, kannst du versuchen tief durchzuatmen und einen Szenenwechsel einzuläuten - und sei es die heisse Schokolade oder eine Runde rausgehen und alles andere liegenlassen. Schau, wie du deinen eigenen Stress reduzieren kannst. Wenn du merkst, dass du kurz vorm schreien bist kannst du kurz den Raum verlassen und deinen Kindern sagen. Das ist mir gerade zu viel, ich muss mich kurz beruhigen. Und dann kurz deine Gefühle spüren und dich selbst in den Arm nehmen. "Ich bin gerade erschöpft und hilflos. Ich brauche eine Umarmung und gebe sie mir."
Alles Gute dir!
Dann würde ich versuchen besser auf dich zu achten. Versuch häufiger in dich reinzuhören, wie es dir gerade geht. Bist du sehr erschöpft, kannst du versuchen tief durchzuatmen und einen Szenenwechsel einzuläuten - und sei es die heisse Schokolade oder eine Runde rausgehen und alles andere liegenlassen. Schau, wie du deinen eigenen Stress reduzieren kannst. Wenn du merkst, dass du kurz vorm schreien bist kannst du kurz den Raum verlassen und deinen Kindern sagen. Das ist mir gerade zu viel, ich muss mich kurz beruhigen. Und dann kurz deine Gefühle spüren und dich selbst in den Arm nehmen. "Ich bin gerade erschöpft und hilflos. Ich brauche eine Umarmung und gebe sie mir."
Alles Gute dir!
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/59.gif)
29.11.2021 19:53
Zitat von Anonym 1 (207784):
Hallo zusammen,
meine Kindheit war durch Kälte und Gewalt geprägt. Wenn meine Geschwister oder ich etwas falsch machten, gab es Ohrfeigen, auch mit dem Kochlöffel gab es Schläge. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter mich je in den Arm genommen hat.
Inzwischen habe ich selbst Kinder und merke, dass ich in ähnliche Verhaltensmuster zu rutschen drohe, wenn ich überfordert bin. Der Impuls zuzuschlagen ist dann da. Das will ich nicht, niemals. Stattdessen schreie ich dann. Aber das ist ja auch nicht besser.
Aber wie kann ich lernen, dass ich auch in den Situationen, wo ich überfordert bin, ruhig bleibe und so reagiere, wie ich es mir von mir wünsche?
Eine Verhaltens und Traumatherapie!
In der Traumatherapie befinde ich mich Grade, und es hilft wirklich.
Man " verarbeitet" es besser, und lernt Strategien, eben nicht in diese Verhaltensmuster zu Rutschen!
Alles gute auf deinem Weg
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/476.gif)
29.11.2021 20:23
Vielen Dank für den Buchtipp. Einen Therapieplatz suche ich schon, aber es ist schwierig einen zu finden, wo alles passt. Ich muss dem Therapeuten vertrauen und es muss zeitlich organisierbar sein.
Das ist nicht einfach.
Vor der Geburt von K1 habe ich mir eine Liste gemacht, wie ich mir als Kind meine Kindheit gewünscht habe. Das versuche ich auch umzusetzen. Wir lachen viel, unternehmen viel, albern herum. Ich denke, grundsätzlich ist die Stimmung bei uns eine ganz andere, als in meiner Kindheit. Meine Kinder müssen nicht funktionieren, wie ich das will, sie dürfen Kinder sein, auch wenn sie laut und ungestüm sind.
Aber mit K2 steigt meine Belastung, dazu mein Beruf und der ganze Alltagskram. Immer häufiger komme ich an meine Grenzen und komme dann aus meiner Spirale nicht heraus.
Ich habe eine große Angst davor, dass ich mich irgendwann noch weniger kontrollieren kann.
Das ist nicht einfach.
Vor der Geburt von K1 habe ich mir eine Liste gemacht, wie ich mir als Kind meine Kindheit gewünscht habe. Das versuche ich auch umzusetzen. Wir lachen viel, unternehmen viel, albern herum. Ich denke, grundsätzlich ist die Stimmung bei uns eine ganz andere, als in meiner Kindheit. Meine Kinder müssen nicht funktionieren, wie ich das will, sie dürfen Kinder sein, auch wenn sie laut und ungestüm sind.
Aber mit K2 steigt meine Belastung, dazu mein Beruf und der ganze Alltagskram. Immer häufiger komme ich an meine Grenzen und komme dann aus meiner Spirale nicht heraus.
Ich habe eine große Angst davor, dass ich mich irgendwann noch weniger kontrollieren kann.
29.11.2021 20:50
Zitat von Anonym 1 (207784):
Vielen Dank für den Buchtipp. Einen Therapieplatz suche ich schon, aber es ist schwierig einen zu finden, wo alles passt. Ich muss dem Therapeuten vertrauen und es muss zeitlich organisierbar sein.
Das ist nicht einfach.
Vor der Geburt von K1 habe ich mir eine Liste gemacht, wie ich mir als Kind meine Kindheit gewünscht habe. Das versuche ich auch umzusetzen. Wir lachen viel, unternehmen viel, albern herum. Ich denke, grundsätzlich ist die Stimmung bei uns eine ganz andere, als in meiner Kindheit. Meine Kinder müssen nicht funktionieren, wie ich das will, sie dürfen Kinder sein, auch wenn sie laut und ungestüm sind.
Aber mit K2 steigt meine Belastung, dazu mein Beruf und der ganze Alltagskram. Immer häufiger komme ich an meine Grenzen und komme dann aus meiner Spirale nicht heraus.
Ich habe eine große Angst davor, dass ich mich irgendwann noch weniger kontrollieren kann.
Das hört sich ja ganz gut an und so reflektiert wie du bist, schaffst du das
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/49.gif)
Vor allem auch hier und da lesen ist sicher hilfreich.
Und der Punkt mit dem beim Kind entschuldigen.
Und generell sagen, wie lieb du sie hast.
Ich sage zu meinem großen manchmal: auch wenn ich richtig sauer bin und auch mal laut werde, habe ich dich trotzdem immer in jeder Sekunde super lieb und das hört sich nie auf.
01.12.2021 17:55
Ich kenne das leider auch. Ich kann nur sagen: Therapie, Therapie, Therapie. Aber so ganz aufarbeiten kann man das nicht, man wird nie "normal", weil man manche Dinge einfach nur in der Kindheit erwerben kann.
Ja, auch ich merke, wie kalt ich oft bin, obwohl ich das nicht möchte. Mittlerweile ist es mir aber bewusst.
Den Reflex, in bestimmten Situation schlagen zu wollen, kann man aber wirklich wegtrainieren. Das ist einfach Übungssache, auch wenn es manchmal nicht leicht ist.
Ja, auch ich merke, wie kalt ich oft bin, obwohl ich das nicht möchte. Mittlerweile ist es mir aber bewusst.
Den Reflex, in bestimmten Situation schlagen zu wollen, kann man aber wirklich wegtrainieren. Das ist einfach Übungssache, auch wenn es manchmal nicht leicht ist.
06.12.2021 22:13
Zitat von Anonym 1 (207784):
Vielen Dank für den Buchtipp. Einen Therapieplatz suche ich schon, aber es ist schwierig einen zu finden, wo alles passt. Ich muss dem Therapeuten vertrauen und es muss zeitlich organisierbar sein.
Das ist nicht einfach.
Vor der Geburt von K1 habe ich mir eine Liste gemacht, wie ich mir als Kind meine Kindheit gewünscht habe. Das versuche ich auch umzusetzen. Wir lachen viel, unternehmen viel, albern herum. Ich denke, grundsätzlich ist die Stimmung bei uns eine ganz andere, als in meiner Kindheit. Meine Kinder müssen nicht funktionieren, wie ich das will, sie dürfen Kinder sein, auch wenn sie laut und ungestüm sind.
Aber mit K2 steigt meine Belastung, dazu mein Beruf und der ganze Alltagskram. Immer häufiger komme ich an meine Grenzen und komme dann aus meiner Spirale nicht heraus.
Ich habe eine große Angst davor, dass ich mich irgendwann noch weniger kontrollieren kann.
Du wirst nie perfekt sein, aber deine Kinder werden garantiert eine bessere Kindheit haben als du!
Ich finde es ganz ganz wichtig, dass du auf deine eigenen Kräfte schaust! Sieh, dass du dich immer wieder erholen kannst, schau drauf, dass du dich selbst lobst. Achte darauf immer wieder zu spüren wie es dir geht. Das hilft bei der Kontrolle der eigenen Gefühle, weil man sie eben wahrnimmt und somit auch ausdrücken kann, statt sie zu verdrängen und dann zu explodieren.
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