Mütter- und Schwangerenforum

Feinsonografie, Ärztewechsel und Stressminderung. Eine Achterbahnfahrt...

Marabina
5 Beiträge
07.04.2022 13:17
Hallo ihr Lieben,

ich nutze mal diesen Forenbereich, da ich hauptsächlich meine Gedanken teilen möchte. In meinem letzten Beitrag habe ich einige Probleme (ob körperlich, finanziell oder psychisch) bereits erwähnt. Nun befinde ich mich seelisch in einer deutlich besseren Lage und habe mich wieder getraut, hier einzuloggen und über Geschehenes zu kommunizieren.

Was ist passiert?

Streitigkeiten wie defekte Steckdosen oder mein Bafög-Antrag, der einen Monat unbearbeitet herumlag, haben sich geklärt. Nur die Heizung ist immer noch defekt. Grund: Das Signal des Geräts der Zentralheizung bricht alle paar Minuten ab. Also wird nur 1-2 Minuten immer geheizt (an allen Heizungen) und dann gehen sie wieder aus. Warum? Die Wände seien zu dick. Laut dem Fachmann, der die Zentralheizung vor etlichen Jahren in dieser Wohnung verlegt hat. Wie es hier weitergeht, weiß ich noch nicht.

Die Feinsonografie [Vorsicht, sensible Inhalte]
Meine frühere FA hatte ja beim 2. Screening einen White Spot auf dem Herzen meines Kindes festgestellt und zwischen Tür und Angel noch hinterhergerufen, dass ich zu viel Fruchtwasser hätte. Natürlich habe ich beides erstmal gegoogelt, wobei furchtbare Horrordiagnosen rauskamen: Fehlbildungen, Behinderungen, Fehlgeburt, Trisomie, you name it. Bei der Feinsonografie hätte sogar mein Freund mitgehen dürfen (weil die dort aufgestellten Diagnosen eben oftmals unschön sind) - eine absolute Sonderheit in unserem Bundesland, da man normalerweise nicht mit Begleitperson zum Arzt darf seit der Pandemie. Einen Monat hatte ich auf diesen Arzttermin gewartet und es war - schlimm. Viele durchgeheulte Nächte, viel Panik vor der Ungewissheit, was mit meinem Baby ist. Nur die Tatsache, dass ich dort nicht allein hin musste, hatte mich ein bisschen beruhigt.
Dann hat mein Partner Corona bekommen und war 12 Tage positiv und insgesamt 3 Wochen krankgeschrieben (er hat noch immer Folgen von der Erkrankung). Wir haben uns so sehr distanziert, dass ich mich nicht infiziert habe (obwohl nicht geboostert, weil mich weder FA noch Hausarzt hier impfen wollten und es andere Praxen mir schwer gemacht haben, einen Termin zu bekommen. Ins Impfzentrum zu gehen, haben mir aber alle Ärzte abgeraten).
Ich musste somit alleine zum Feinsono-Termin.

Der Arzt dort hatte einen sehr genauen und langen Ultraschall gemacht (ca. 30 Min). Der White Spot war verschwunden und von außen sieht das Baby komplett normal aus. Das Baby hat sich so gut entwickelt, dass es zur Welt kommen wird. Ihr könnt euch vermutlich die Erleichterung bei mir vorstellen. Jedoch wurde ich gefragt, ob ich denn rauche (was ich natürlich nicht tue), weil das Fruchtwasser deutlich über dem Höchstwert liegt. Und dann hat er mir die oben genannten Horrordiagnosen aufgezählt. Bis auf die Fehlbildungen, die hat er ja durch den Ultraschall ausgeschlossen. Er hat mir sogar einen Kalender mit Kindern, die Trisomie haben, gezeigt. Dass das doch gar nicht so schlimm sei und man es bei vielen ja auch nicht sehe. Außerdem könne man das Fruchtwasser auch noch untersuchen, um auf Nummer sicher zu gehen. Dann hätte ich auch immer noch die Möglichkeit, die Geburt zu verhindern...

Hätte ich vor einem Monat nicht bereits danach gegoogelt und die Zeit gehabt, mich auf das alles vorzubereiten, ich weiß nicht, wie ich in diesem Moment bei dem Arzt reagiert hätte. Aber ich war gefestigt, und habe die Fruchtwasseruntersuchung abgelehnt. So wie ich damals auch die Früherkennung abgelehnt hatte, weil das für meinen Partner und mich nie eine Rolle gespielt hat und wir das Kind so nehmen werden, wie es ist.

Aber das war noch nicht alles. Der Magen des Kindes hat sich in den 30 Min beim Ultraschall nicht richtig gefüllt. Zudem hat der kleine Mann ständig Schluckauf. Dies in Kombination mit dem erhöhten Fruchtwasser, könnte bedeuten, dass das Baby nicht richtig schlucken kann. Ich solle mich also darauf vorbereiten, dass es nach der Geburt eine Magensonde bekommen könnte und, wenn sich der Verdacht bestätigt, direkt operiert werden muss.

Puh, das war natürlich alles wieder ein bisschen viel. Zum Glück hatte ich kurz darauf eine liebe Hebamme gefunden (wirklich sehr spontan, im 6. Monat). Sie kannte meine alte FA und den Arzt der Feinsono... und auch wie andere Frauen über schlimme Erfahrungen bei beiden berichtet hätten. Sie kenne reihenweise Frauen, die nach einem Termin bei diesem Feinsono-Arzt verstört und panisch gewesen wären. Die Hebamme hat mir nun viele Tipps zur Beruhigung und Stressbewältigung gegeben und ich bin so dankbar, so eine liebe, unterstützende Person gefunden zu haben. Gestern hatte ich den ersten Termin bei meiner neuen FA: Der Magen des Kleinen war völlig normal. Nur das Fruchtwasser ist immer noch bedenklich.

Nun muss ich die Laborwerte zwecks Zuckertest, Infektionen, etc. abwarten. Denn das erhöhte Fruchtwasser kann auch durch solche Faktoren entstehen und muss nicht zwingend vom Kind verursacht werden. Es bleibt also spannend...

Wie auch beim letzten Post, bin ich einfach nur froh, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, das alles zu lesen. Denn ich habe nicht wirklich Personen, mit denen ich darüber reden kann. Also, falls du diesen ultra langen Text bis hierher gelesen hast: Danke <3

lilly555
11944 Beiträge
07.04.2022 16:55
Hallo,

Schön das ansich alles so weit gut ist. Ich möchte dir kurz sagen wie es bei mir war, vor fast 9 Jahren.

Meine FÄ hat in der 19 SSW viel zu viel fruchtwasser erschallt. Ich musste zur Feindiagnostik an die Uniklinik. Dort wurde nicht nur extrem viel Fruchtwasser diagnostiziert, sondern auch noch 2 andere Softmarker. Der Magen war nicht darstellbar, Baby hatte auch viel Schluckauf...
Die Humangenetik berechnete ein hohes Risiko für Trisomi 7,13,18 und 21.... Die dunkelsten Diagnosen und Prognosen schlugen auf uns ein...
Ja wir haben die Fruchtwasser punktion machen lassen, wollten doch Gewissheit und hofften auf Entwarnung . Uns wurde zwar nach langen 3 Wochen bestätigt das es keine Trisomie Form ist, man jedoch ja nicht alles testen könnte und ob das Kind wirklich gesund ist, wisse man erst wenn es da wäre... es folgten dann ständige US Untersuchungen und andere test. Es war kein Zucker und auch nichts anderes um zu erklären warum das FW so viel war... es normalisiert sich dann um die 34 ssw langsam, dort war es zwar noch viel lag aber dann wieder in 'der obersten norm' .
Unser Sohn kam in der 40 SSW Kern gesund und wunderschön zur Welt Alle Ängste, die durch die Ärzte verursacht wurden waren umsonst. Heute ist er ein Wirbeliger 8 jähriger und laut jetziger Untersuchung beim Kia völlig in der norm

Daher mein Rat an dich, glaub an dich und dein kleines. In den meisten Fällen ist alles gut. Wir sind nun mal Menschen und müssen nicht unbedingt in die kurven passen.
  • Dieses Thema wurde 3 mal gemerkt