Autismus - (weitere) Kinder bekommen?
16.01.2023 21:46
Hallo!
Bei mir (der Mutter) wurde, nachdem meine große Schwester ihre Diagnose bekommen hat, eine leichte Form des Autismuses festgestellt bzw. angenommen. Derzeit läuft eine Differenzialdiagnostik zu ADHS.
Ich selber bin "gesellschaftsfähig", zeige Auffälligkeiten eher im Sensorischen und Interpersonellen Bereich. Meine Intelligenz und mein "Masking" sind hoch. Ich bin in meinem Beruf problemlos einsetzbar. Ich bin nicht in Therapie, da es nicht nötig ist. Es war eher eine Diagnose zur Erklärung einzelner Verhaltensweisen und Macken. Mehr für mich selbst als für die Erlangung von Hilfe oder Anpassung/Ausgleich.
Diese Diagnose war vor der Geburt unseres Sohnes nicht absehbar oder angestrebt. Ich war halt etwas verquer. Aufgrund der fehlenden Schwere eben nichts abschreckendes.
Nun sind wir, nachdem unser Sohn leichte Auffälligkeiten zeigt was den Spracherwerb und Sensorik angeht, natürlich mehr auf Hab Acht. Derzeit sind wir im Gespräch mit HNO (um eine Hörstörung auszuschließen) und zunächst der Kinderärztin.
Ich selber lebe gut mit ASD, fühle mich nicht eingeschränkt oder abgesondert. Mein Mann steht mir zur Seite und nimmt meine Arten so an wie sie sind. Er ist absolut nicht autistisch, so gar nicht.
Nun hat ASD eben eine erbliche Komponente. Und ich möchte meinen Kindern eine mögliche soziale Ausgrenzung und teilweise Ächtung ersparen. Deshalb hadere ich mit mir selber, ob ich dem Wunsch nach einem zweiten Kind wirklich nachgeben möchte. Es geht mir hierbei nicht um die Frage ob ASD schlecht ist, sondern um den sozialen Druck von außen. Ich kann es schlecht erklären. Möchte halt nur das Beste für meine Kinder
Irgendwie musste ich es mir von der Seele schreiben. Würdet ihr weitere Kinder bekommen? Bewusst?
Bei mir (der Mutter) wurde, nachdem meine große Schwester ihre Diagnose bekommen hat, eine leichte Form des Autismuses festgestellt bzw. angenommen. Derzeit läuft eine Differenzialdiagnostik zu ADHS.
Ich selber bin "gesellschaftsfähig", zeige Auffälligkeiten eher im Sensorischen und Interpersonellen Bereich. Meine Intelligenz und mein "Masking" sind hoch. Ich bin in meinem Beruf problemlos einsetzbar. Ich bin nicht in Therapie, da es nicht nötig ist. Es war eher eine Diagnose zur Erklärung einzelner Verhaltensweisen und Macken. Mehr für mich selbst als für die Erlangung von Hilfe oder Anpassung/Ausgleich.
Diese Diagnose war vor der Geburt unseres Sohnes nicht absehbar oder angestrebt. Ich war halt etwas verquer. Aufgrund der fehlenden Schwere eben nichts abschreckendes.
Nun sind wir, nachdem unser Sohn leichte Auffälligkeiten zeigt was den Spracherwerb und Sensorik angeht, natürlich mehr auf Hab Acht. Derzeit sind wir im Gespräch mit HNO (um eine Hörstörung auszuschließen) und zunächst der Kinderärztin.
Ich selber lebe gut mit ASD, fühle mich nicht eingeschränkt oder abgesondert. Mein Mann steht mir zur Seite und nimmt meine Arten so an wie sie sind. Er ist absolut nicht autistisch, so gar nicht.
Nun hat ASD eben eine erbliche Komponente. Und ich möchte meinen Kindern eine mögliche soziale Ausgrenzung und teilweise Ächtung ersparen. Deshalb hadere ich mit mir selber, ob ich dem Wunsch nach einem zweiten Kind wirklich nachgeben möchte. Es geht mir hierbei nicht um die Frage ob ASD schlecht ist, sondern um den sozialen Druck von außen. Ich kann es schlecht erklären. Möchte halt nur das Beste für meine Kinder
Irgendwie musste ich es mir von der Seele schreiben. Würdet ihr weitere Kinder bekommen? Bewusst?
16.01.2023 22:07
Ja, würde ich. Denn autistische Menschen sind doch genauso wertvoll für die Gesellschaft! Sage ich mit einem ebenfalls leicht autistischen Mann und Sohn. Ich liebe meine Männer, wie sie sind und bestärke sie und sehe ja auch an meinem Mann, dass er seinen Platz findet.
16.01.2023 22:51
Bei uns gibt es keinen Familien vorbelasteten Fall. Unsre große ist Asperger. Wir haben sehr seeehr lange überlegt das Risiko zweites Kind und die doppelte Herausforderung.. Denn die Chancen das Felix auch Autismus haben könnte sind erhöht.
16.01.2023 23:47
Wobei man bei "Asberger" (der Begriff ist aufgrund seines nationalsozialistischen Hintergrundes nicht mehr geläufig und ist seit 2022 keine eigene Diagnose mehr sondern wird der AUtismus-Spektrums-Störungen zugeordnet) oftmals Diagnosen nicht gestellt werden. Meine Schwester und ich würden auch unter "Asberger" fallen, ihre Diagnose kam mit 39, meine jetzt mit 28. Ich selbst habe die Diagnose "AUtismus-Spektrum-Störung, unspezifiziert (6A02.Z)" nach IDC 11
Hat euch die Diagnose eurer Tochter stark beeinflusst? Wie sehr ist sie eingeschränkt? Ich selbst habe mich als Kind und Jugendliche nie groß eingeschränkt gefühlt. Das kam erst mit dem Erwachsenenalter
Hat euch die Diagnose eurer Tochter stark beeinflusst? Wie sehr ist sie eingeschränkt? Ich selbst habe mich als Kind und Jugendliche nie groß eingeschränkt gefühlt. Das kam erst mit dem Erwachsenenalter
17.01.2023 17:59
Es kommt darauf an. Man kann Autismus allgemein vererben. Nur weil du ASD hast, bedeutet es nicht, dass dein Kind auch wenn es Autismus hat einen ASD hat. Dir sollte halt schon klar sein, dass es auch frühkindlicher Autist sein kann. Vielleicht mit starker geistiger Behinderung...
Du kannst um für dich etwas Klarheit zu haben das genetisch checken lassen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Und eben auch ob's eine nachgewiesene erbliche Form ist.
Defintiv ist das Risiko bei generischer Variante viel höher bei Jungs wie als würdest du ein Mädchen bekommen. Das ist statistisch erwiesen.
Für mich wäre es wahrscheinlich kein Grund keine Kinder mehr zu bekommen, aber ich sage das aus der Sicht einer Mutter mit zwei schwerkranken Kindern
Du kannst um für dich etwas Klarheit zu haben das genetisch checken lassen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Und eben auch ob's eine nachgewiesene erbliche Form ist.
Defintiv ist das Risiko bei generischer Variante viel höher bei Jungs wie als würdest du ein Mädchen bekommen. Das ist statistisch erwiesen.
Für mich wäre es wahrscheinlich kein Grund keine Kinder mehr zu bekommen, aber ich sage das aus der Sicht einer Mutter mit zwei schwerkranken Kindern
18.01.2023 09:15
Zitat von Jarla:
Es kommt darauf an. Man kann Autismus allgemein vererben. Nur weil du ASD hast, bedeutet es nicht, dass dein Kind auch wenn es Autismus hat einen ASD hat. Dir sollte halt schon klar sein, dass es auch frühkindlicher Autist sein kann. Vielleicht mit starker geistiger Behinderung...
Du kannst um für dich etwas Klarheit zu haben das genetisch checken lassen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Und eben auch ob's eine nachgewiesene erbliche Form ist.
Defintiv ist das Risiko bei generischer Variante viel höher bei Jungs wie als würdest du ein Mädchen bekommen. Das ist statistisch erwiesen.
Für mich wäre es wahrscheinlich kein Grund keine Kinder mehr zu bekommen, aber ich sage das aus der Sicht einer Mutter mit zwei schwerkranken Kindern
Wirklich? Ich war auf dem Stand, dass Mädchen einfach weniger häufig diagnostiziert werden, weil sie - generell gesprochen - häufig besser sind im Masking und z.B. Schüchternheit bei Mädchen eher akzeptiert und als normal angehen wird als bei Jungs.
@TS
Ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Mein Großer (11) ist auch im Spektrum, kommt aber die meiste Zeit auch gut damit zurecht. Wir beobachten seine kleine Schwester jetzt natürlich auch verstärkt und hören da eventuell die Flöhe husten, wenn was auffällig ist, was man sonst eben einfach nur unter "heute hat sie aber einen schlechten Tag" ablegen würde.
Ich wusste gar nicht, dass man die genetische Prädisposition abklären lassen kann und so das "Risiko" besser einschätzen kann.
Ich würde das vermutlich tun, denn für mich persönlich wäre es schon recht belastend, wenn ich wüsste, dass mein Kind (mit eventuell frühkindlichem Autismus) kein selbständiges Leben führen könnte.
Wir vermuten auch, dass mein Mann ins Spektrum fällt, da es für uns aber keinen Unterschied macht, ob oder ob nicht, hat er bisher nicht versucht das abklären zu lassen.
Leider ist das für Deine Entscheidungsfindung vermutlich nicht besonders hilfreich. Ich wüsste gerade nicht, wie ich mich entscheiden würde.
Alles Liebe!
18.01.2023 11:43
Mein erster Sohn ist Autist und er wird bald zum
3.x großer Bruder
3.x großer Bruder
18.01.2023 17:19
Ich habe ASD mit "Autism Sepctrum Disorder" genutzt, was nach IDC 11 schlicht Autismus ist. ASD = Autismus. Nur Asberger wird nicht mehr genutzt.
Eine Testung ist derzeit, meines Wissens nach, nicht möglich. Sonst wäre eine Diagnose ja auch leichter.
Zunächst sehen weder Kindergarten noch Kinderärztin Anzeichen einer Spektrumsstörung beim Zwerg. Da er im April schon 3 wird denkt unsere KiÄ nicht, dass wenn er im Spektrum wäre, es eine "schwere" Form sei. Er ist ein mitfühlendes, motorisch und sensorisch unauffälliges Kind. Er kann, nach drei Terminen in den letzten Tagen, einfach nicht richtig hören, da seine Röhrchen zu klein sind und er immernoch Flüssigkeit in den Ohren hat.
Die Statistik, dass viel mehr Jungs ASS (dt. Autismus Spektrumsstörung = ASD) haben als Mädchen liegt, wie bereits geschrieben, an Unterdiagnostik bei Mädchen. Bis zum Studium war ich eine sehr sehr gute Schülerin und hielt mich penetrant an Regeln. Da denkt kein Elternteil "Oh lassen wir das mal abklären". Dass ich Essen nur kalt essen konnte, keinen plötzlichen Kontakt mochte und mich panisch davor gewehrt habe, ein scharfes Messer auf Holz zu verwenden (als Beispiele), hat halt niemand interessiert. Auch meine Sonderinteressen waren jetzt nicht so auffällig (Hunde). Und ohne meine große Schwester hätte ich auch keine Diagnose angestrebt. Also wäre ich eine Frau mit ASS und ohne offizielle Diagnose gewesen. Unserer gemeinsamer Nenner ist unser Vater, wir haben unterschiedliche Mütter.
Danke euch für eure Antworten!
Vielleicht sollte ich mir da auch einfach nicht so einen riesigen Kopf machen
Eine Testung ist derzeit, meines Wissens nach, nicht möglich. Sonst wäre eine Diagnose ja auch leichter.
Zunächst sehen weder Kindergarten noch Kinderärztin Anzeichen einer Spektrumsstörung beim Zwerg. Da er im April schon 3 wird denkt unsere KiÄ nicht, dass wenn er im Spektrum wäre, es eine "schwere" Form sei. Er ist ein mitfühlendes, motorisch und sensorisch unauffälliges Kind. Er kann, nach drei Terminen in den letzten Tagen, einfach nicht richtig hören, da seine Röhrchen zu klein sind und er immernoch Flüssigkeit in den Ohren hat.
Die Statistik, dass viel mehr Jungs ASS (dt. Autismus Spektrumsstörung = ASD) haben als Mädchen liegt, wie bereits geschrieben, an Unterdiagnostik bei Mädchen. Bis zum Studium war ich eine sehr sehr gute Schülerin und hielt mich penetrant an Regeln. Da denkt kein Elternteil "Oh lassen wir das mal abklären". Dass ich Essen nur kalt essen konnte, keinen plötzlichen Kontakt mochte und mich panisch davor gewehrt habe, ein scharfes Messer auf Holz zu verwenden (als Beispiele), hat halt niemand interessiert. Auch meine Sonderinteressen waren jetzt nicht so auffällig (Hunde). Und ohne meine große Schwester hätte ich auch keine Diagnose angestrebt. Also wäre ich eine Frau mit ASS und ohne offizielle Diagnose gewesen. Unserer gemeinsamer Nenner ist unser Vater, wir haben unterschiedliche Mütter.
Danke euch für eure Antworten!
Vielleicht sollte ich mir da auch einfach nicht so einen riesigen Kopf machen
22.01.2023 00:26
Zitat von Babyboy2020:
Ich habe ASD mit "Autism Sepctrum Disorder" genutzt, was nach IDC 11 schlicht Autismus ist. ASD = Autismus. Nur Asberger wird nicht mehr genutzt.
Eine Testung ist derzeit, meines Wissens nach, nicht möglich. Sonst wäre eine Diagnose ja auch leichter.
Zunächst sehen weder Kindergarten noch Kinderärztin Anzeichen einer Spektrumsstörung beim Zwerg. Da er im April schon 3 wird denkt unsere KiÄ nicht, dass wenn er im Spektrum wäre, es eine "schwere" Form sei. Er ist ein mitfühlendes, motorisch und sensorisch unauffälliges Kind. Er kann, nach drei Terminen in den letzten Tagen, einfach nicht richtig hören, da seine Röhrchen zu klein sind und er immernoch Flüssigkeit in den Ohren hat.
Die Statistik, dass viel mehr Jungs ASS (dt. Autismus Spektrumsstörung = ASD) haben als Mädchen liegt, wie bereits geschrieben, an Unterdiagnostik bei Mädchen. Bis zum Studium war ich eine sehr sehr gute Schülerin und hielt mich penetrant an Regeln. Da denkt kein Elternteil "Oh lassen wir das mal abklären". Dass ich Essen nur kalt essen konnte, keinen plötzlichen Kontakt mochte und mich panisch davor gewehrt habe, ein scharfes Messer auf Holz zu verwenden (als Beispiele), hat halt niemand interessiert. Auch meine Sonderinteressen waren jetzt nicht so auffällig (Hunde). Und ohne meine große Schwester hätte ich auch keine Diagnose angestrebt. Also wäre ich eine Frau mit ASS und ohne offizielle Diagnose gewesen. Unserer gemeinsamer Nenner ist unser Vater, wir haben unterschiedliche Mütter.
Danke euch für eure Antworten!
Vielleicht sollte ich mir da auch einfach nicht so einen riesigen Kopf machen
Das stimmt offiziell wird nicht mehr unterschieden, aber bei meinen Jungs stehen z.B. noch die icd Codes für frühkindlicher Autismus. Man sagt zwar immer, dass es nur noch Autismus genannt wird oder eben Spektrumsstörung. Allerdings nutzt das bei uns niemand in der Praxis. Nicht mal das Schulamt, denn frühkindlicher Autist= immer IQ unter 70 außer der Zusatz hochfunktional steht dabei...
Für eine Testung ist er nicht zu jung. Es gibt in dem Alter schon auch Verdachtsdiagnosen. Ich wäre ziemlich entspannt wenn ein Experte und damit meine ich keine normale Kinderärztin, sondern ein Psychologe spezialisiert auf Autismus, sagen würde, dass mein Kind nicht auffällig wäre. Das müsst ihr für euch entscheiden.
Das mit der Studie ist widerlegt. Es gibt ganz klar ein 4-10 Fach erhöhtes Risiko für Jungs. Je nach Genvariante. Das hängt vom Testosteron ab. Google das. Du findest es direkt. Humangenetische Studien werden immer mit beiden Geschlechtern gemacht.
Lässt am Besten eine Bera machen wegen der Hörstörung. Nur die ist so richtig aussagekräftig. Erkundigt euch da
22.01.2023 08:56
Ich bin Mama eines Sohnes mit einer schweren Form des frühkindlichen Autismus. Hier ist der Kindsvater der autistische Elternteil. Er hat Asperger und ist soweit auch mit kleinen Einschränkungen "lebensfähig"
Nur weil, wie in eurem Fall, der betroffene Elternteil keine schwere Form des autismus aufweist, muss das nicht auch fürs Kind gelten. Die mögliche Vererbung ist ja nicht 1:1.
Mein Kind ist, wie erwähnt, sehr stark betroffen. Er wird demnächst 7, hat Pflegegrad 4, spricht null, versteht fast nichts, geht nicht zur Toilette, hat Schlafstörungen, wehrt sämtliche Hygienemaßnahmen ab, kann im Grunde fast nichts allein und ist extremst aktiv was mich in Kombination mit nicht verstehen können und seiner inzwischen doch enormen Kraft und Körpergröße teilweise an den Rand meiner Belastungsgrenze führt.
Ich wollte immer 2 Kinder, aber mit meinem Sohn ist das gar nicht machbar.
Wie es dem Kind später damit geht wäre in unserem Fall gar nicht der Hauptgedanke. Denn mein Kind ist sehr glücklich, lacht viel und lebt in seiner eigenen Welt, in der es keine echten Probleme gibt. Wenn ich meinen sohn mit einem Fingerschnipsen heilen könnte, würde ich es nicht tun, denn ich liebe ihn so wie er ist voll und ganz und ihm würde ich damit vielleicht keinen Gefallen tun.
Mein Gedanke ist daher eher, ob man sich das als Eltern zutraut, wenn noch andere Kinder da sind und da war meine klare Antwort -nein- das könnte ich nicht schaffen.
Nur weil, wie in eurem Fall, der betroffene Elternteil keine schwere Form des autismus aufweist, muss das nicht auch fürs Kind gelten. Die mögliche Vererbung ist ja nicht 1:1.
Mein Kind ist, wie erwähnt, sehr stark betroffen. Er wird demnächst 7, hat Pflegegrad 4, spricht null, versteht fast nichts, geht nicht zur Toilette, hat Schlafstörungen, wehrt sämtliche Hygienemaßnahmen ab, kann im Grunde fast nichts allein und ist extremst aktiv was mich in Kombination mit nicht verstehen können und seiner inzwischen doch enormen Kraft und Körpergröße teilweise an den Rand meiner Belastungsgrenze führt.
Ich wollte immer 2 Kinder, aber mit meinem Sohn ist das gar nicht machbar.
Wie es dem Kind später damit geht wäre in unserem Fall gar nicht der Hauptgedanke. Denn mein Kind ist sehr glücklich, lacht viel und lebt in seiner eigenen Welt, in der es keine echten Probleme gibt. Wenn ich meinen sohn mit einem Fingerschnipsen heilen könnte, würde ich es nicht tun, denn ich liebe ihn so wie er ist voll und ganz und ihm würde ich damit vielleicht keinen Gefallen tun.
Mein Gedanke ist daher eher, ob man sich das als Eltern zutraut, wenn noch andere Kinder da sind und da war meine klare Antwort -nein- das könnte ich nicht schaffen.
22.01.2023 09:31
Zitat von Mamawutz:das finde ich immer wieder faszinierend. Ich würde sofort und liebend gerne diesen scheiß Autismus weg schnippen,um endlich mal mein Kind richtig kennenzulernen. Was ich alleine für Sprache geben würde...
Ich bin Mama eines Sohnes mit einer schweren Form des frühkindlichen Autismus. Hier ist der Kindsvater der autistische Elternteil. Er hat Asperger und ist soweit auch mit kleinen Einschränkungen "lebensfähig"
Nur weil, wie in eurem Fall, der betroffene Elternteil keine schwere Form des autismus aufweist, muss das nicht auch fürs Kind gelten. Die mögliche Vererbung ist ja nicht 1:1.
Mein Kind ist, wie erwähnt, sehr stark betroffen. Er wird demnächst 7, hat Pflegegrad 4, spricht null, versteht fast nichts, geht nicht zur Toilette, hat Schlafstörungen, wehrt sämtliche Hygienemaßnahmen ab, kann im Grunde fast nichts allein und ist extremst aktiv was mich in Kombination mit nicht verstehen können und seiner inzwischen doch enormen Kraft und Körpergröße teilweise an den Rand meiner Belastungsgrenze führt.
Ich wollte immer 2 Kinder, aber mit meinem Sohn ist das gar nicht machbar.
Wie es dem Kind später damit geht wäre in unserem Fall gar nicht der Hauptgedanke. Denn mein Kind ist sehr glücklich, lacht viel und lebt in seiner eigenen Welt, in der es keine echten Probleme gibt. Wenn ich meinen sohn mit einem Fingerschnipsen heilen könnte, würde ich es nicht tun, denn ich liebe ihn so wie er ist voll und ganz und ihm würde ich damit vielleicht keinen Gefallen tun.
Mein Gedanke ist daher eher, ob man sich das als Eltern zutraut, wenn noch andere Kinder da sind und da war meine klare Antwort -nein- das könnte ich nicht schaffen.
Unser Sohn ist jetzt 21 und war ähnlich stark betroffen mit 6/7. Ich kann dir vielleicht Mut machen,er hat soo viel geschafft in den letzten Jahren,arbeitet sogar Vollzeit,hat mit Menschen null Probleme mehr und das,denke ich,ist auch seinen fünf Geschwistern zu verdanken. Kleine Krabbelkinder verstehen das Wort Autismus nicht und klettern trotzdem auf seinen Schoß das hat ihm ziemlich gut getan und ihn auch wirklich abgehärtet...
24.01.2023 09:43
BERA wurde inzwischen bei unserer Pädaudiologin durchgeführt. Er hat links eine Beeinträchtigung, tendiert augenscheinlich bei Infekten dazu, diese im Kopf anstatt der Lunge abzuarbeiten. Seine Röhrchen können da natürlich dann einfach nicht so schnell arbeiten, als würde er gesund durch die Infektionszeit gehen. Er hat entsprechend Medikation bekommen und wir merken bereits eine Verbesserung der Hörfähigkeit. "Doch", "Ta-Da!" und "Jule" (unsere Hündin) sind bereits dazu gekommen. Er hat ein sehr gutes Sprachverständnis. Wir haben in der Hinsicht also die "Lösung" gefunden und versuchen nun zeitnah einen Logopädie-Platz zu bekommen. Alle Ärzte, mit denen wir nun in Kontakt waren, Krippe und auch Familie sehen bei ihm kein Autismus. Da spielt mein Hirn anscheinend Spiele mit mir.
Ich bin leider in seiner Sprachtherapie keine große Hilfe. Ich selber greife oft auf Körpersprache zurück, was natürlich nicht das beste ist. Weil körpersprachlich verstehen mein Sohn und ich uns 1a. Mein Mann sagt dann immer "Wieso soll er denn auch reden, wenn ihr beide so kommuniziert".
Ich selber, als "betroffene" Person mit "Asberger", empfinde die Bezeichnung als falsch. Aber was weiß ich schon, hatte halt "Glück"
Ich bin leider in seiner Sprachtherapie keine große Hilfe. Ich selber greife oft auf Körpersprache zurück, was natürlich nicht das beste ist. Weil körpersprachlich verstehen mein Sohn und ich uns 1a. Mein Mann sagt dann immer "Wieso soll er denn auch reden, wenn ihr beide so kommuniziert".
Ich selber, als "betroffene" Person mit "Asberger", empfinde die Bezeichnung als falsch. Aber was weiß ich schon, hatte halt "Glück"
24.01.2023 13:17
Zitat von Babyboy2020:
BERA wurde inzwischen bei unserer Pädaudiologin durchgeführt. Er hat links eine Beeinträchtigung, tendiert augenscheinlich bei Infekten dazu, diese im Kopf anstatt der Lunge abzuarbeiten. Seine Röhrchen können da natürlich dann einfach nicht so schnell arbeiten, als würde er gesund durch die Infektionszeit gehen. Er hat entsprechend Medikation bekommen und wir merken bereits eine Verbesserung der Hörfähigkeit. "Doch", "Ta-Da!" und "Jule" (unsere Hündin) sind bereits dazu gekommen. Er hat ein sehr gutes Sprachverständnis. Wir haben in der Hinsicht also die "Lösung" gefunden und versuchen nun zeitnah einen Logopädie-Platz zu bekommen. Alle Ärzte, mit denen wir nun in Kontakt waren, Krippe und auch Familie sehen bei ihm kein Autismus. Da spielt mein Hirn anscheinend Spiele mit mir.
Ich bin leider in seiner Sprachtherapie keine große Hilfe. Ich selber greife oft auf Körpersprache zurück, was natürlich nicht das beste ist. Weil körpersprachlich verstehen mein Sohn und ich uns 1a. Mein Mann sagt dann immer "Wieso soll er denn auch reden, wenn ihr beide so kommuniziert".
Ich selber, als "betroffene" Person mit "Asberger", empfinde die Bezeichnung als falsch. Aber was weiß ich schon, hatte halt "Glück"
Es gibt immer auch Zentren für hörgeschädigte Kinder. Da kann man sich kostenlos unverbindlich beraten lassen. Klingt doch super, wenn er schon mehr spricht
26.01.2023 10:00
Zitat von Christen:
Zitat von Mamawutz:das finde ich immer wieder faszinierend. Ich würde sofort und liebend gerne diesen scheiß Autismus weg schnippen,um endlich mal mein Kind richtig kennenzulernen. Was ich alleine für Sprache geben würde...
Ich bin Mama eines Sohnes mit einer schweren Form des frühkindlichen Autismus. Hier ist der Kindsvater der autistische Elternteil. Er hat Asperger und ist soweit auch mit kleinen Einschränkungen "lebensfähig"
Nur weil, wie in eurem Fall, der betroffene Elternteil keine schwere Form des autismus aufweist, muss das nicht auch fürs Kind gelten. Die mögliche Vererbung ist ja nicht 1:1.
Mein Kind ist, wie erwähnt, sehr stark betroffen. Er wird demnächst 7, hat Pflegegrad 4, spricht null, versteht fast nichts, geht nicht zur Toilette, hat Schlafstörungen, wehrt sämtliche Hygienemaßnahmen ab, kann im Grunde fast nichts allein und ist extremst aktiv was mich in Kombination mit nicht verstehen können und seiner inzwischen doch enormen Kraft und Körpergröße teilweise an den Rand meiner Belastungsgrenze führt.
Ich wollte immer 2 Kinder, aber mit meinem Sohn ist das gar nicht machbar.
Wie es dem Kind später damit geht wäre in unserem Fall gar nicht der Hauptgedanke. Denn mein Kind ist sehr glücklich, lacht viel und lebt in seiner eigenen Welt, in der es keine echten Probleme gibt. Wenn ich meinen sohn mit einem Fingerschnipsen heilen könnte, würde ich es nicht tun, denn ich liebe ihn so wie er ist voll und ganz und ihm würde ich damit vielleicht keinen Gefallen tun.
Mein Gedanke ist daher eher, ob man sich das als Eltern zutraut, wenn noch andere Kinder da sind und da war meine klare Antwort -nein- das könnte ich nicht schaffen.
Unser Sohn ist jetzt 21 und war ähnlich stark betroffen mit 6/7. Ich kann dir vielleicht Mut machen,er hat soo viel geschafft in den letzten Jahren,arbeitet sogar Vollzeit,hat mit Menschen null Probleme mehr und das,denke ich,ist auch seinen fünf Geschwistern zu verdanken. Kleine Krabbelkinder verstehen das Wort Autismus nicht und klettern trotzdem auf seinen Schoß das hat ihm ziemlich gut getan und ihn auch wirklich abgehärtet...
Rein nur für mich hätte ich auch lieber, wenn der autismus weg wäre oder er zumindest sprechen könnte. Aber ich denke, ich würde meinem Sohn damit seine rosarote Zuckerwattewelt wegnehmen.
Sein schlimmsten Problem ist, wenn der Akku vom Tablet leer ist oder es kein Eis mehr gibt. Er kennt kein ausgegrenzt werden, Markenkleidung, nicht zum Kindergeburtstag eingeladen werden, kein was ist morgen, findet xy mich doof, ...
Das wäre also ein rein egoistischer Wunsch in meinen Augen.
Danke für deinen kurzen Bericht, das macht mir tatsächlich Mut. Denn die weltbewegendste Frage ist für mich, was eigentlich mal mit ihm sein soll, wenn er erwachsen ist und ich alt werde.
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