Ambulante Pflege- Videoüberwachung/Datenschutz
02.08.2022 21:13
Zitat von Lady_in_Green:
In dem Fall wäre es wie gesagt nicht die DSGVO, sondern die Verfassung, die man außer acht lässt.
Aber klar steht es jedem frei gegen Gesetze zu verstoßen. Und dann halt wie in diesem Fall zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden.
Ich finde es aber erschreckend wie viele hier auf eins unserer höchsten Rechtsgüter pfeifen würden. Und ja ich kenne die Rolle als Angehöriger. Haben seit 13 Jahren jeden Tag den Pflegedienst im Haus. Und der hat auch schon insoweit verschissen, dass meine Tochter an den Folgen innerhalb von Minuten gestorben wäre, wenn es mir nicht rechtzeitig aufgefallen wäre.
Trotzdem käme eine Videoüberwachung ohne Einverständnis für mich nie in Frage. Es geht los mit vermeintlich harmlosen Videoaufnahmen und endet dann ganz woanders. Nee.
Also ohne Einverständnis wäre für mich,wenn es heimlich wäre.Das fände ich tatsächlich auch nicht gut.Aber wenn eine Kamera offensichtlich angebracht ist.
Nun mal ab von der Pflege.
Meine Nachbarin hat eine Aussenkamera,für den Haustürbereich und Carpiort(Zugang zum Garten).
Ist auch durch ein Schild klar ersichtlich (die Kamera selbst nicht).
Wie machen es die Angstellten der diversen Brief-und Postzusteller.
Können die sich auch weigern oder wie ist es da?
Tatsächlich interessiert mich das sehr,weil ja mittlerweile viele Häuser sehr überwacht und kontrolliert sind.
02.08.2022 21:46
Zitat von DieW:
Zitat von Lady_in_Green:
In dem Fall wäre es wie gesagt nicht die DSGVO, sondern die Verfassung, die man außer acht lässt.
Aber klar steht es jedem frei gegen Gesetze zu verstoßen. Und dann halt wie in diesem Fall zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden.
Ich finde es aber erschreckend wie viele hier auf eins unserer höchsten Rechtsgüter pfeifen würden. Und ja ich kenne die Rolle als Angehöriger. Haben seit 13 Jahren jeden Tag den Pflegedienst im Haus. Und der hat auch schon insoweit verschissen, dass meine Tochter an den Folgen innerhalb von Minuten gestorben wäre, wenn es mir nicht rechtzeitig aufgefallen wäre.
Trotzdem käme eine Videoüberwachung ohne Einverständnis für mich nie in Frage. Es geht los mit vermeintlich harmlosen Videoaufnahmen und endet dann ganz woanders. Nee.
Also ohne Einverständnis wäre für mich,wenn es heimlich wäre.Das fände ich tatsächlich auch nicht gut.Aber wenn eine Kamera offensichtlich angebracht ist.
Nun mal ab von der Pflege.
Meine Nachbarin hat eine Aussenkamera,für den Haustürbereich und Carpiort(Zugang zum Garten).
Ist auch durch ein Schild klar ersichtlich (die Kamera selbst nicht).
Wie machen es die Angstellten der diversen Brief-und Postzusteller.
Können die sich auch weigern oder wie ist es da?
Tatsächlich interessiert mich das sehr,weil ja mittlerweile viele Häuser sehr überwacht und kontrolliert sind.
Grundsätzlich dürfen auch Paketboten nicht einfach gefilmt werden. Es gibt individuelle Ausnahmen in denen die Rechte des Eigentümers höher zu bewerten sind als die Rechte des Paketboten. Das kann z.B. der Fall sein wenn die Person, die die Kamera aufstellt nachweislich schon mehrmals Opfer von Vandalismus geworden ist und darunter psychisch leidet. Das ist ihr Recht dann höher zu bewerten als das des Paketboten. Das kann natürlich auch in der Pflege der Fall sein, wenn der gut begründete (!!) Verdacht von z.B. Misshandlungen im Raum steht. Das ist dann wie gesagt ein Einzelfall bei dem es auf die Verhältnismäßigkeit ankommt.
Ich würde aber mal behaupten, dass ein Grosteil der Kameras, die ich jeden Tag so sehe rechtswiedrig sind. Der Paketbote, der seine 39 Päkchen pro Stunde austragen muss, damit er als Sub-sub-sub-sub-Unternehmer von DHL, Hermes oder Amazon auf seine 12.50€ pro Stunde kommt, hat aber vermutlich einfach andere Sorgen.
26.08.2022 23:07
Hallo zusammen!
Ich bin seit 2019 pflegender Angehöriger.
Seit ca einem Jahr arbeite ich mit einem PD zusammen. Mit den meisten der einzelnen Fachkräfte komme ich sehr gut aus, teilweise kann man sich mit denen Super über WhatsApp absprechen. Ich arbeite denen jeden Morgen (Große Grundpflege) zu und abends sind sie oft alleine da (kleine Grundpflege).
In der Vergangenheit gabs es mehrmals den Fall, dass ich den PD zb am Wochenende abbestellt hatte, es aber trotzdem abgerechnet wurde.
Nachdem die zu pflegende Person eine Oberschenkel Amputation hinter sich hat und der PG 5 bestand kam es in der Wundversorgung zu Versäumnissen sag ich jetzt mal, die am Ende zum Aufreisen der Narbe und einem Revisionseingriff in Form einer Nachamputation geführt hat.
Es gibt nun Probleme mit einigen Mitarbeitern und der Leitung. Ich habe den starken Verdacht, dass in meiner Abwesenheit Räume durchsucht oder gesichtet werden und das ohne mein Wissen oder meine Zustimmung Bildmaterial angefertigt wird. Außerdem wird mir Vorgeworfen ich würde die zu pflegende Person unbeaufischtigt bzw. in meiner Abwesenheit im Bett rauchen lassen und dadurch bestünde eine Gefährdung, weswegen mit dem Ordnungsamt gedroht wird.
Ich habe mich deshalb nun dazu entschlossen, meine Wohnung mit 3 Smarthome Kameras mit Bewegungsmeldern auszustatten. So, dass ich unterwegs eine Nachricht aufs Handy bekomme, die Bilder aufs Handy übertragen werden und es auch eine Art "Gegensprech Funktion" gibt.
Das soll weitere Probleme vermeiden und mir außerdem die Möglichkeit geben, zb mit der zu pflegenden Person zu sprechen während ich abwesend bin oder zb auch mit den Mitarbeitern zu sprechen, sollte es doch ein Problem geben, zb dass Material nicht gefunden wird.
Diese Kameras werde ich offensichtlich und keinesfalls verdeckt installieren, ich werde allerdings auch kein Schild aufhängen oder das proaktiv mitteilen.
Denn:
Es ist meine Wohnung und ich habe das Recht dazu das machen. Solange ich das entstandene Material nicht wahllos veröffentliche ist das meiner Meinung nach rechtlich auch in Ordnung und kein Grund für eine Fristlose seitens des PD.
Ich muss außerdem natürlich beachten, nicht den öffentlichen Raum abzufilmen oder verdeckte Aufnahmen anzufertigen.
Selbst wenn ein Mitarbeiter damit ein Problem hat und einfach wieder geht (und damit vermutlich bestenfalls seinen Job riskiert), es besteht immernoch ein Pflegevertrag, der in unserem Fall auch an den Rahmen Vertrag des Bundeslandes XYZ angegliedert ist und dann muss halt jemand anderes kommen. Ansonsten habe ich sogar diverse Rechtsmittel und Anspruch auf Schadensersatz.
Ich bin seit 2019 pflegender Angehöriger.
Seit ca einem Jahr arbeite ich mit einem PD zusammen. Mit den meisten der einzelnen Fachkräfte komme ich sehr gut aus, teilweise kann man sich mit denen Super über WhatsApp absprechen. Ich arbeite denen jeden Morgen (Große Grundpflege) zu und abends sind sie oft alleine da (kleine Grundpflege).
In der Vergangenheit gabs es mehrmals den Fall, dass ich den PD zb am Wochenende abbestellt hatte, es aber trotzdem abgerechnet wurde.
Nachdem die zu pflegende Person eine Oberschenkel Amputation hinter sich hat und der PG 5 bestand kam es in der Wundversorgung zu Versäumnissen sag ich jetzt mal, die am Ende zum Aufreisen der Narbe und einem Revisionseingriff in Form einer Nachamputation geführt hat.
Es gibt nun Probleme mit einigen Mitarbeitern und der Leitung. Ich habe den starken Verdacht, dass in meiner Abwesenheit Räume durchsucht oder gesichtet werden und das ohne mein Wissen oder meine Zustimmung Bildmaterial angefertigt wird. Außerdem wird mir Vorgeworfen ich würde die zu pflegende Person unbeaufischtigt bzw. in meiner Abwesenheit im Bett rauchen lassen und dadurch bestünde eine Gefährdung, weswegen mit dem Ordnungsamt gedroht wird.
Ich habe mich deshalb nun dazu entschlossen, meine Wohnung mit 3 Smarthome Kameras mit Bewegungsmeldern auszustatten. So, dass ich unterwegs eine Nachricht aufs Handy bekomme, die Bilder aufs Handy übertragen werden und es auch eine Art "Gegensprech Funktion" gibt.
Das soll weitere Probleme vermeiden und mir außerdem die Möglichkeit geben, zb mit der zu pflegenden Person zu sprechen während ich abwesend bin oder zb auch mit den Mitarbeitern zu sprechen, sollte es doch ein Problem geben, zb dass Material nicht gefunden wird.
Diese Kameras werde ich offensichtlich und keinesfalls verdeckt installieren, ich werde allerdings auch kein Schild aufhängen oder das proaktiv mitteilen.
Denn:
Es ist meine Wohnung und ich habe das Recht dazu das machen. Solange ich das entstandene Material nicht wahllos veröffentliche ist das meiner Meinung nach rechtlich auch in Ordnung und kein Grund für eine Fristlose seitens des PD.
Ich muss außerdem natürlich beachten, nicht den öffentlichen Raum abzufilmen oder verdeckte Aufnahmen anzufertigen.
Selbst wenn ein Mitarbeiter damit ein Problem hat und einfach wieder geht (und damit vermutlich bestenfalls seinen Job riskiert), es besteht immernoch ein Pflegevertrag, der in unserem Fall auch an den Rahmen Vertrag des Bundeslandes XYZ angegliedert ist und dann muss halt jemand anderes kommen. Ansonsten habe ich sogar diverse Rechtsmittel und Anspruch auf Schadensersatz.
17.10.2022 21:20
Hallo,
mein Vater ist mit 81 Jahren völlig dement und auf die Hilfe seines Sohnes und eines Pflegedienstes angewiesen. Leider ist er ein sog. "Läufer" und damit sehr schwer händelbar. Er ist bereits mehrmals davongelaufen. Aus diesem Grund mußte ich intensiv aufrüsten und z.B. abschließbare Fenstergriffe installieren. Weiterhin schließe ich meinen Vater über Nacht in seinen Räumlichkeiten ein. So kann er sich nicht mehr verirren und irgendwo draußen verlaufen. Gegen 6.30 Uhr kommt der Johanniter Pflegedienst zum Waschen und Anziehen des Patienten. Nun weigert sich der Pflegedienst kategorisch die Räumlichkeiten WIEDER zu verschließen. Dadurch entsteht eine Lücke von ca. einer halben Stunde, bis ich die Aufsicht über den Vater übernehmen kann. Wenn er in dieser Zeit ausgerechnet Stiften geht, was dann? Vor ein paar Tagen ist der Vater nachts im Bad beim Toilettengang gestürzt und hat stundenlang auf dem kalten Boden gelegen. Aus diesem Grund habe ich eine Kameraüberwachung in Vaters Räumlichkeiten installiert. Es handelt sich um preiswerte Geräte der ohne Aufzeichnungsfunktion. Arglos habe ich einer Mitarbeiterin des Pflegedienstes die auffällig angebrachten Kameras gezeigt und mir nichts weiter dabei gedacht. Leider wurden von den Kameras die vergangenen drei Tage der Netzstecker herausgezogen, ohne mich darüber zu informieren. Natürlich hatte ich zuerst meinen armen dementen Vater in Verdacht. Heute nun zur Abendversorgung hat sich die Chefin des hiesigen Johanniter Pflegedienstes persönlich um den Vater gekümmert und anschließend mit mir über die Kameraüberwachung gesprochen. Angeblich geht von "höherer Stelle" kein Weg zu einer Zusage.
1. zum Wiederverschließen der Wohnung meines Vaters nach der morgendlichen Pflege
2. die Kameraüberwachung muß auch weg.
Hier geht es um das Wohl des Patienten und nicht um die Überwachung von Mitarbeitern des Pflegedienstes. Ich schließe die Wohnung meines Vaters nachts ab und bin mir über die Folgen dieses Tuns voll bewußt. Der Pflegedienst soll nur WIEDER verschließen, genauso wie er die Wohnung vorgefunden hat. Irgendwelche Argumente Fluchtweg im Brandfall usw. sind lahm und lasse ich nicht gelten. Ich bin mir meiner Verantwortung schon voll bewußt! In diesen zwei Punkten hätte ich gerne eine Klärung. Nur ungerne würde ich mich von den Johannitern als Pflegedienst trennen und einen anderen Pflegedienst beauftragen, der diese Angelegenheiten nicht so eng sieht.
Heute am Montag d. 17.10. 22 habe ich die Stecker herausziehende Pflegekraft zur Rede gestellt. Herausgekommen ist dabei leider nicht viel. Videokamera ist verboten und basta. Das damit überhaupt nicht aufgezeichnet wird und die Pflegekraft ohne mein Wissen nicht daran rumzufummeln hat, darauf gab es leider keine Antwort. Die Pflegekraft wollte dann mit der Chefin über einen Tausch der Patienten reden, damit sie nicht mehr hierher kommen braucht. Dem konnte ich nur zustimmen. Sehr ernüchternd war leider ein späteres Telefongespräch mit der Chefin. Vorerst wird für zwei Tage die Pflege morgens und abends komplett eingestellt, bis die Angelegenheit von „höherer Stelle“ geklärt sei. Wie diese Klärung ausgehen wird, das ist doch jetzt schon klar- eine Krähe hackt der anderen… Für mich ist das eine Art Erpressung und ich werde mir zum Wohle meines Vaters einen anderen Pflegedienst suchen müssen, auch wenn die Eingewöhnungszeit für den Patienten wieder sehr schwierig sein wird.
mein Vater ist mit 81 Jahren völlig dement und auf die Hilfe seines Sohnes und eines Pflegedienstes angewiesen. Leider ist er ein sog. "Läufer" und damit sehr schwer händelbar. Er ist bereits mehrmals davongelaufen. Aus diesem Grund mußte ich intensiv aufrüsten und z.B. abschließbare Fenstergriffe installieren. Weiterhin schließe ich meinen Vater über Nacht in seinen Räumlichkeiten ein. So kann er sich nicht mehr verirren und irgendwo draußen verlaufen. Gegen 6.30 Uhr kommt der Johanniter Pflegedienst zum Waschen und Anziehen des Patienten. Nun weigert sich der Pflegedienst kategorisch die Räumlichkeiten WIEDER zu verschließen. Dadurch entsteht eine Lücke von ca. einer halben Stunde, bis ich die Aufsicht über den Vater übernehmen kann. Wenn er in dieser Zeit ausgerechnet Stiften geht, was dann? Vor ein paar Tagen ist der Vater nachts im Bad beim Toilettengang gestürzt und hat stundenlang auf dem kalten Boden gelegen. Aus diesem Grund habe ich eine Kameraüberwachung in Vaters Räumlichkeiten installiert. Es handelt sich um preiswerte Geräte der ohne Aufzeichnungsfunktion. Arglos habe ich einer Mitarbeiterin des Pflegedienstes die auffällig angebrachten Kameras gezeigt und mir nichts weiter dabei gedacht. Leider wurden von den Kameras die vergangenen drei Tage der Netzstecker herausgezogen, ohne mich darüber zu informieren. Natürlich hatte ich zuerst meinen armen dementen Vater in Verdacht. Heute nun zur Abendversorgung hat sich die Chefin des hiesigen Johanniter Pflegedienstes persönlich um den Vater gekümmert und anschließend mit mir über die Kameraüberwachung gesprochen. Angeblich geht von "höherer Stelle" kein Weg zu einer Zusage.
1. zum Wiederverschließen der Wohnung meines Vaters nach der morgendlichen Pflege
2. die Kameraüberwachung muß auch weg.
Hier geht es um das Wohl des Patienten und nicht um die Überwachung von Mitarbeitern des Pflegedienstes. Ich schließe die Wohnung meines Vaters nachts ab und bin mir über die Folgen dieses Tuns voll bewußt. Der Pflegedienst soll nur WIEDER verschließen, genauso wie er die Wohnung vorgefunden hat. Irgendwelche Argumente Fluchtweg im Brandfall usw. sind lahm und lasse ich nicht gelten. Ich bin mir meiner Verantwortung schon voll bewußt! In diesen zwei Punkten hätte ich gerne eine Klärung. Nur ungerne würde ich mich von den Johannitern als Pflegedienst trennen und einen anderen Pflegedienst beauftragen, der diese Angelegenheiten nicht so eng sieht.
Heute am Montag d. 17.10. 22 habe ich die Stecker herausziehende Pflegekraft zur Rede gestellt. Herausgekommen ist dabei leider nicht viel. Videokamera ist verboten und basta. Das damit überhaupt nicht aufgezeichnet wird und die Pflegekraft ohne mein Wissen nicht daran rumzufummeln hat, darauf gab es leider keine Antwort. Die Pflegekraft wollte dann mit der Chefin über einen Tausch der Patienten reden, damit sie nicht mehr hierher kommen braucht. Dem konnte ich nur zustimmen. Sehr ernüchternd war leider ein späteres Telefongespräch mit der Chefin. Vorerst wird für zwei Tage die Pflege morgens und abends komplett eingestellt, bis die Angelegenheit von „höherer Stelle“ geklärt sei. Wie diese Klärung ausgehen wird, das ist doch jetzt schon klar- eine Krähe hackt der anderen… Für mich ist das eine Art Erpressung und ich werde mir zum Wohle meines Vaters einen anderen Pflegedienst suchen müssen, auch wenn die Eingewöhnungszeit für den Patienten wieder sehr schwierig sein wird.
17.10.2022 21:33
Zitat von Mikrobi:
Hallo,
mein Vater ist mit 81 Jahren völlig dement und auf die Hilfe seines Sohnes und eines Pflegedienstes angewiesen. Leider ist er ein sog. "Läufer" und damit sehr schwer händelbar. Er ist bereits mehrmals davongelaufen. Aus diesem Grund mußte ich intensiv aufrüsten und z.B. abschließbare Fenstergriffe installieren. Weiterhin schließe ich meinen Vater über Nacht in seinen Räumlichkeiten ein. So kann er sich nicht mehr verirren und irgendwo draußen verlaufen. Gegen 6.30 Uhr kommt der Johanniter Pflegedienst zum Waschen und Anziehen des Patienten. Nun weigert sich der Pflegedienst kategorisch die Räumlichkeiten WIEDER zu verschließen. Dadurch entsteht eine Lücke von ca. einer halben Stunde, bis ich die Aufsicht über den Vater übernehmen kann. Wenn er in dieser Zeit ausgerechnet Stiften geht, was dann? Vor ein paar Tagen ist der Vater nachts im Bad beim Toilettengang gestürzt und hat stundenlang auf dem kalten Boden gelegen. Aus diesem Grund habe ich eine Kameraüberwachung in Vaters Räumlichkeiten installiert. Es handelt sich um preiswerte Geräte ohne Aufzeichnungsfunktion. Arglos habe ich einer Mitarbeiterin des Pflegedienstes die auffällig angebrachten Kameras gezeigt und mir nichts weiter dabei gedacht. Leider wurden von den Kameras die vergangenen drei Tage der Netzstecker herausgezogen, ohne mich darüber zu informieren. Natürlich hatte ich zuerst meinen armen dementen Vater in Verdacht. Heute nun zur Abendversorgung hat sich die Chefin des hiesigen Johanniter Pflegedienstes persönlich um den Vater gekümmert und anschließend mit mir über die Kameraüberwachung gesprochen. Angeblich geht von "höherer Stelle" kein Weg zu einer Zusage.
1. zum Wiederverschließen der Wohnung meines Vaters nach der morgendlichen Pflege
2. die Kameraüberwachung muß auch weg.
Hier geht es um das Wohl des Patienten und nicht um die Überwachung von Mitarbeitern des Pflegedienstes. Ich schließe die Wohnung meines Vaters nachts ab und bin mir über die Folgen dieses Tuns voll bewußt. Der Pflegedienst soll nur WIEDER verschließen, genauso wie er die Wohnung vorgefunden hat. Irgendwelche Argumente Fluchtweg im Brandfall usw. sind lahm und lasse ich nicht gelten. Ich bin mir meiner Verantwortung schon voll bewußt! In diesen zwei Punkten hätte ich gerne eine Klärung. Nur ungerne würde ich mich von den Johannitern als Pflegedienst trennen und einen anderen Pflegedienst beauftragen, der diese Angelegenheiten nicht so eng sieht.
Heute am Montag d. 17.10. 22 habe ich die Stecker herausziehende Pflegekraft zur Rede gestellt. Herausgekommen ist dabei leider nicht viel. Videokamera ist verboten und basta. Das damit überhaupt nicht aufgezeichnet wird und die Pflegekraft ohne mein Wissen nicht daran rumzufummeln hat, darauf gab es leider keine Antwort. Die Pflegekraft wollte dann mit der Chefin über einen Tausch der Patienten reden, damit sie nicht mehr hierher kommen braucht. Dem konnte ich nur zustimmen. Sehr ernüchternd war leider ein späteres Telefongespräch mit der Chefin. Vorerst wird für zwei Tage die Pflege morgens und abends komplett eingestellt, bis die Angelegenheit von „höherer Stelle“ geklärt sei. Wie diese Klärung ausgehen wird, das ist doch jetzt schon klar- eine Krähe hackt der anderen… Für mich ist das eine Art Erpressung und ich werde mir zum Wohle meines Vaters einen anderen Pflegedienst suchen müssen, auch wenn die Eingewöhnungszeit für den Patienten wieder sehr schwierig sein wird.
Sehr schweres Thema. Auch im ethischen Sinne. Ich kann mir vorstellen das der Pflegedienst auf Freiheitsentzug plädieren wird. Kann ich gut nachvollziehen. Grade im häuslichen Umfeld kommt es doch öfter zu Bränden wo man die Menschen nicht mehr retten kann. Lahm finde ich diese Aussage nicht, muss ich dir ehrlich sagen. Ich finde es schon brisant eine. Menschen einzuschließen. Auch wenn er eigengefährdet ist. Es gibt auch andere Dinge die man zusätzlich installieren kann. Klingelsensoren zum Beispiel.
Allerdings finde ich bei so einer hochgradigen Demenz mit weglauftendenz eine Unterbringung zuhause nicht mehr sinnvoll. Das ist ja schon in Altenheimen schwer handelbar. Ich habe schon sehr gute Demenz WGs oder Einrichtungen gesehen die spezielle Abteilungen dafür haben. Die Frage für mich ist eher warum der Mensch nun unbedingt zuhause wohnen bleiben muss? Auch das von 2 Seiten beleuchtet. Klar ambulant vor stationär, verstehe auch das man den Menschen in seinem gewohnten Umfeld lassen möchte, auch ein Umzug ist ein großer Einschnitt für einen Demenzpatienten. Andere Seite ist für mich klar das umgehen mit dieser Situation. Ich als Pflegekraft würde auch nicht einschließen. Das geht für mich, auch ethisch, zu weit.
18.10.2022 18:19
Hallo Pflegekraft,
Sie konzentrieren sich in Ihrem Beitrag hauptsächlich auf das Einsperren in der Wohnung. Dazu bedarf es einiger Erläuterungen. Bisher wurde der Vater einmal im Winter nachts draußen fast unbekleidet aufgefunden und unterkühlt ins Krankenhaus gebracht. Dann hatte ich auch schon die Feuerwehr zu Gast. Unser Gartenpavillion ist abgebrannt. Der Vater ist in einem unbeobachteten Moment ausgerissen. Zum Glück konnten wir im Schnee schnell Spuren finden. Allerdings haben wir in der Aufregung die Feuerschale vergessen. Ich treffe all diese Entscheidungen wirklich nicht leichtfertig. Sie haben selbstverständlich Recht. Jeder sagt mir der arme Vater ist reif für das Heim. Aber der ehemalige Förster liebt das Forsthaus und den Wald. Wenn ich ihm das wegnehme, wird er vermutlich nicht mehr lange unter uns weilen. Deshalb möchte ich ihn solange wie irgend möglich in seiner gewohnten Umgebung behalten. Selbstverständlich habe ich auch Türkontakte zur Alarmierung angebaut. Die umstrittene Videokamera ist nur ein Teil einer Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz des Vaters. Von einem Pflegedienst wie den Johannitern hätte ich eigentlich viel mehr Verständnis dieser Situation und eine Einzelfallprüfung erwartet. Warum macht nur eine bestimmte Pflegerin so ein Theater wegen der Kameraüberwachung? Hat die Dame etwas zu verbergen? Sehr wahrscheinlich werde ich in den nächsten Tagen von denen einen negativen Bescheid erhalten und der Pflegevertrag wird wegen der Kamera aufgehoben. Nach intensiver Beratung mit meiner Lebensgefährtin werden wir dann künftig komplett auf externe Pflegekräfte verzichten und die Sache selber übernehmen.
Sie konzentrieren sich in Ihrem Beitrag hauptsächlich auf das Einsperren in der Wohnung. Dazu bedarf es einiger Erläuterungen. Bisher wurde der Vater einmal im Winter nachts draußen fast unbekleidet aufgefunden und unterkühlt ins Krankenhaus gebracht. Dann hatte ich auch schon die Feuerwehr zu Gast. Unser Gartenpavillion ist abgebrannt. Der Vater ist in einem unbeobachteten Moment ausgerissen. Zum Glück konnten wir im Schnee schnell Spuren finden. Allerdings haben wir in der Aufregung die Feuerschale vergessen. Ich treffe all diese Entscheidungen wirklich nicht leichtfertig. Sie haben selbstverständlich Recht. Jeder sagt mir der arme Vater ist reif für das Heim. Aber der ehemalige Förster liebt das Forsthaus und den Wald. Wenn ich ihm das wegnehme, wird er vermutlich nicht mehr lange unter uns weilen. Deshalb möchte ich ihn solange wie irgend möglich in seiner gewohnten Umgebung behalten. Selbstverständlich habe ich auch Türkontakte zur Alarmierung angebaut. Die umstrittene Videokamera ist nur ein Teil einer Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz des Vaters. Von einem Pflegedienst wie den Johannitern hätte ich eigentlich viel mehr Verständnis dieser Situation und eine Einzelfallprüfung erwartet. Warum macht nur eine bestimmte Pflegerin so ein Theater wegen der Kameraüberwachung? Hat die Dame etwas zu verbergen? Sehr wahrscheinlich werde ich in den nächsten Tagen von denen einen negativen Bescheid erhalten und der Pflegevertrag wird wegen der Kamera aufgehoben. Nach intensiver Beratung mit meiner Lebensgefährtin werden wir dann künftig komplett auf externe Pflegekräfte verzichten und die Sache selber übernehmen.
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