Mütter- und Schwangerenforum

Meine Geschichte .... Babyblues hau endlich ab

Anonym 1 (201793)
3 Beiträge
23.06.2019 22:24
Guten Abend.
Ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte mit euch teilen soll. Oft habe ich angefangen zu schreiben... habe es aber wieder verworfen.
Doch jetzt bin ich bereit und möchte mich mitteilen. Vielleicht hilft es auch anderen Müttern, denen es ähnlich geht.

Kurz möchte ich erwähnen, dass es ein absolutes Wunschbaby ist!- nicht das ein falscher Eindruck entsteht!!!
8ÜZ haben wir auf diesen Moment gewartet, endlich einen positiven Test in der Hand zu halten.

Ich hatte eine wunderbare Schwangerschaft. Mir war nicht übel, hatte keinerlei Beschwerden. Hatte nur insgesamt 11kg zugenommen.
Ich habe es genossen. Von mir aus hätte es so weitergehen können, ich liebte die Zeit, in der mein Baby ganz nah bei mir war.

So, nun kommt das eigentliche Thema....
Ich hatte eine recht unkomplizierte Geburt. Binnen 2 Std war unser Baby geboren.
Schon in den ersten Minuten/Stunden habe ich nach dem Mutterglück/Mutterfreude gesucht.
Warum musste ich nicht weinen? Als mein Schatz mir das erste mal auf die Brust gelegt wurde? Wo waren die Gefühle?

Ich war vier Tage im Krankenhaus. Definitiv zu lange. Dachte ich... zu Haise brach aber die Welt für mich zusammen.

Das Baby schrie, das Baby wollte Milch, verlangte immer die Mama.... ich hatte doch aber selbst mit mir zu tun...

In diesem Moment wurde mir einiges klar und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: dein bisheriges Leben ist futsch.
Klar, weiß man, dass sich das Leben mit Kind ändert, aber erst in diesem Moment realisierte ich, dass es wirklich so ist.

Ich konnte keine Bindung aufbauen.
Es war so unrealistisch, dass es mein Kind ist.
So unrealistisch, dass ich keine Milch hatte. Ich konnte mein eigenes Kind nicht stillen. Die Milchproduktion stellte sich von jetzt auf nachher ein.
Wieder ein Tiefschlag.

Und auch nach Monaten konnte ich keine Bindung aufbauen.
Es war eine Hassliebe.
Ich habe mich tagelang gefragt, warum hast du ein Kind bekommen?!
Warum hast du dein altes Leben aufgegeben?
Wofür?!
Ich konnte mich über nichts freuen.
Habe tagelang geweint. War genervt.

Erst fast ein Jahr später (!), konnte ich mich an kleinen Dingen erfreuen.

Der erste Urlaub zu dritt....
eigentlich schön, für mich solala. Klar, war es toll, aber im Hinterkopf war immer: „Mensch ohne Kind wäre es schöner“.

Zwei Jahre nach der Geburt meines Kindes geht es mir leider immernoch so.
Ich liebe mein Kind!- bitte nicht falsch verstehen. Ich kann nicht mehr ohne, aber jetzt kommt das große ABER.
Ich will wieder in Ruhe essengehen können.
In Ruhe ein Buch lesen.
Ich vermisse die tollen Urlaube auf den Kanaren....
Ich vermisse die Zeit zu zweit.

Wann hört es denn endlich auf?
Wann akzeptiert mein Herz/Hirn endlich, dass wir zu dritt sind?
Warum bin ich so?
Geht es jemandem ähnlich?

Danke fürs lesen!

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Unangenehme Sache

Alaska
18908 Beiträge
23.06.2019 22:27
Mh, du kämpfst damit schon so lange und hast noch keine professionelle Hilfe gesucht? Das hätte ich schon nach wenigen Wochen, spätestens nach Monaten gemacht. Die helfen einem doch. Wieso willst du mit solchen Gefühlen leben. Zumal ich mir absolut sicher bin, dass ein Kind immer spürt, dass es eigentlich zu viel ist, dass keine richtige Bindung da ist.
Chrysopelea
15134 Beiträge
23.06.2019 22:34
Bitte nimm professionelle Hilfe in Anspruch. Nicht jede Frau ist direkt bei der Geburt überwältigt von Muttergefühlen, aber was du beschreibst klingt nach einer ernsthaften postpartalen Depression. Das kann behandelt werden. Ich wünsche euch alles gute und dass das Glück bald kommt.
Puderzcker
375 Beiträge
23.06.2019 22:37
Also du kannst immer noch alleine oder mit deinem Mann ausgehen. Wofür gibt es denn Babysitter? Du musst überhaupt nicht dein altes Leben aufgeben. Wenn du alleine raus willst, kann dein Mann ja aufpassen. Es gibt für fast alles eine Lösung.
Man ist nicht nur Mama, man sollte mal auch an sich selbst denken oder auch an die Paarzeit.
Ich hoffe du kannst an deiner Denkweise arbeiten. Du machst dir einfach das Leben schwer

An die Gefühle kann ich meinen Vorrederinnen nur zustimmen. Da braucht man professionelle Hilfe.
Corinna80
10541 Beiträge
23.06.2019 22:43
Das klingt eher wie eine postnatale Depression.
Bitte such dir dringend professionelle Hilfe falls das nicht schon geschehen ist.
Arielle30
2986 Beiträge
23.06.2019 23:22
Zitat von Anonym 1 (201793):

Guten Abend.
Ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte mit euch teilen soll. Oft habe ich angefangen zu schreiben... habe es aber wieder verworfen.
Doch jetzt bin ich bereit und möchte mich mitteilen. Vielleicht hilft es auch anderen Müttern, denen es ähnlich geht.

Kurz möchte ich erwähnen, dass es ein absolutes Wunschbaby ist!- nicht das ein falscher Eindruck entsteht!!!
8ÜZ haben wir auf diesen Moment gewartet, endlich einen positiven Test in der Hand zu halten.

Ich hatte eine wunderbare Schwangerschaft. Mir war nicht übel, hatte keinerlei Beschwerden. Hatte nur insgesamt 11kg zugenommen.
Ich habe es genossen. Von mir aus hätte es so weitergehen können, ich liebte die Zeit, in der mein Baby ganz nah bei mir war.

So, nun kommt das eigentliche Thema....
Ich hatte eine recht unkomplizierte Geburt. Binnen 2 Std war unser Baby geboren.
Schon in den ersten Minuten/Stunden habe ich nach dem Mutterglück/Mutterfreude gesucht.
Warum musste ich nicht weinen? Als mein Schatz mir das erste mal auf die Brust gelegt wurde? Wo waren die Gefühle?

Ich war vier Tage im Krankenhaus. Definitiv zu lange. Dachte ich... zu Haise brach aber die Welt für mich zusammen.

Das Baby schrie, das Baby wollte Milch, verlangte immer die Mama.... ich hatte doch aber selbst mit mir zu tun...

In diesem Moment wurde mir einiges klar und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: dein bisheriges Leben ist futsch.
Klar, weiß man, dass sich das Leben mit Kind ändert, aber erst in diesem Moment realisierte ich, dass es wirklich so ist.

Ich konnte keine Bindung aufbauen.
Es war so unrealistisch, dass es mein Kind ist.
So unrealistisch, dass ich keine Milch hatte. Ich konnte mein eigenes Kind nicht stillen. Die Milchproduktion stellte sich von jetzt auf nachher ein.
Wieder ein Tiefschlag.

Und auch nach Monaten konnte ich keine Bindung aufbauen.
Es war eine Hassliebe.
Ich habe mich tagelang gefragt, warum hast du ein Kind bekommen?!
Warum hast du dein altes Leben aufgegeben?
Wofür?!
Ich konnte mich über nichts freuen.
Habe tagelang geweint. War genervt.

Erst fast ein Jahr später (!), konnte ich mich an kleinen Dingen erfreuen.

Der erste Urlaub zu dritt....
eigentlich schön, für mich solala. Klar, war es toll, aber im Hinterkopf war immer: „Mensch ohne Kind wäre es schöner“.

Zwei Jahre nach der Geburt meines Kindes geht es mir leider immernoch so.
Ich liebe mein Kind!- bitte nicht falsch verstehen. Ich kann nicht mehr ohne, aber jetzt kommt das große ABER.
Ich will wieder in Ruhe essengehen können.
In Ruhe ein Buch lesen.
Ich vermisse die tollen Urlaube auf den Kanaren....
Ich vermisse die Zeit zu zweit.

Wann hört es denn endlich auf?
Wann akzeptiert mein Herz/Hirn endlich, dass wir zu dritt sind?
Warum bin ich so?
Geht es jemandem ähnlich?

Danke fürs lesen!


Mir ging es ähnlich, jedoch zum Glück nur die ersten paar Wochen, und auch irgendwie bis zu dem Zeitpunkt als ich abgestillt habe. Ist zwar ein anderes Thema, aber für hatte es auch damit zu tun. Ist da jetzt zwar eher das Gegenteil zu dir, bei mir wars halt so, dass ich nicht stillen wollte. Es mir höllisch weh tat und unangenehm war. Als ich nach 3 Wochen abstillte, war der babyblues fast weg.

Ich fand die Zeit als er ein Baby war anstrengend. Und es wurde besser. Je älter er wurde.

Mittlerweile ist er 3 und ich finde es traumhaft.

Obwohl ich sagen muss, dass wir mega Unterstützung von unseren Eltern haben und hatten.

Wir gingen zum ersten Mal aus, da war er grad mal 5 Wochen alt und schlief nebenan bei den Großeltern. Das behielten wir so bei, dass er ab da ca. 1x im Monat bei meinen Eltern oder Schwiegereltern übernachtete. Immer ohne Problem. Er liebt sie über alles und so hatten wir und haben wir immer noch das bisschen "Freiheit".

Ich mache mit unserem Kind sehr sehr viel Ausflüge, wird sind ständig unterwegs und genießen es beide sehr.

Und diese Zeit zu zweit,... die wird doch wieder kommen. Und dann wird man sich sehr wahrscheinlich nach der Zeit sehnen, als man noch das Kind mit hatte, als das Kind noch einen brauchte... denk ich mir halt.

Ich kanns mir gar nicht vorstellen, dass er irgendwann so selbstständig ist, dass er vlt nicht mehr bei uns wohnt oder so.. irgendwie seltsam.

Liebe und genieße die Zeit mit deinem Kind. Es wird nicht ewig so abhängig von dir sein wie jetzt. Und irgendwann ist es vorbei und wir trauern der Zeit nach.

Alles Gute
24.06.2019 00:40
Zitat von Anonym 1 (201793):

Guten Abend.
Ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte mit euch teilen soll. Oft habe ich angefangen zu schreiben... habe es aber wieder verworfen.
Doch jetzt bin ich bereit und möchte mich mitteilen. Vielleicht hilft es auch anderen Müttern, denen es ähnlich geht.

Kurz möchte ich erwähnen, dass es ein absolutes Wunschbaby ist!- nicht das ein falscher Eindruck entsteht!!!
8ÜZ haben wir auf diesen Moment gewartet, endlich einen positiven Test in der Hand zu halten.

Ich hatte eine wunderbare Schwangerschaft. Mir war nicht übel, hatte keinerlei Beschwerden. Hatte nur insgesamt 11kg zugenommen.
Ich habe es genossen. Von mir aus hätte es so weitergehen können, ich liebte die Zeit, in der mein Baby ganz nah bei mir war.

So, nun kommt das eigentliche Thema....
Ich hatte eine recht unkomplizierte Geburt. Binnen 2 Std war unser Baby geboren.
Schon in den ersten Minuten/Stunden habe ich nach dem Mutterglück/Mutterfreude gesucht.
Warum musste ich nicht weinen? Als mein Schatz mir das erste mal auf die Brust gelegt wurde? Wo waren die Gefühle?

Ich war vier Tage im Krankenhaus. Definitiv zu lange. Dachte ich... zu Haise brach aber die Welt für mich zusammen.

Das Baby schrie, das Baby wollte Milch, verlangte immer die Mama.... ich hatte doch aber selbst mit mir zu tun...

In diesem Moment wurde mir einiges klar und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: dein bisheriges Leben ist futsch.
Klar, weiß man, dass sich das Leben mit Kind ändert, aber erst in diesem Moment realisierte ich, dass es wirklich so ist.

Ich konnte keine Bindung aufbauen.
Es war so unrealistisch, dass es mein Kind ist.
So unrealistisch, dass ich keine Milch hatte. Ich konnte mein eigenes Kind nicht stillen. Die Milchproduktion stellte sich von jetzt auf nachher ein.
Wieder ein Tiefschlag.

Und auch nach Monaten konnte ich keine Bindung aufbauen.
Es war eine Hassliebe.
Ich habe mich tagelang gefragt, warum hast du ein Kind bekommen?!
Warum hast du dein altes Leben aufgegeben?
Wofür?!
Ich konnte mich über nichts freuen.
Habe tagelang geweint. War genervt.

Erst fast ein Jahr später (!), konnte ich mich an kleinen Dingen erfreuen.

Der erste Urlaub zu dritt....
eigentlich schön, für mich solala. Klar, war es toll, aber im Hinterkopf war immer: „Mensch ohne Kind wäre es schöner“.

Zwei Jahre nach der Geburt meines Kindes geht es mir leider immernoch so.
Ich liebe mein Kind!- bitte nicht falsch verstehen. Ich kann nicht mehr ohne, aber jetzt kommt das große ABER.
Ich will wieder in Ruhe essengehen können.
In Ruhe ein Buch lesen.
Ich vermisse die tollen Urlaube auf den Kanaren....
Ich vermisse die Zeit zu zweit.

Wann hört es denn endlich auf?
Wann akzeptiert mein Herz/Hirn endlich, dass wir zu dritt sind?
Warum bin ich so?
Geht es jemandem ähnlich?

Danke fürs lesen!


Also zu den ersten beiden Punkten, vielleicht hilft es dir:

Geweint habe ich nach der Geburt auch nicht, bin halt nicht nah am Wasser gebaut. Trotzdem war es ein Wunschkind und mir bedeuten Menschen und Dinge sehr viel. Ich denke noch oft an Menschen, die mich schon lange abgehakt oder vergessen haben. Und das Baby war mein schönstes Geschenk.

Und das mit dem Stillen wird heute total überwertet und zu viel Druck gemacht, ich und andere wurden richtig unter Druck gesetzt im Krankenhaus. Mir tat das Stillen weh und ich hatte auch eh zu wenig Milch. Jetzt pumpe ich seit 4 Wochen noch etwas ab, solange noch Milch kommt (gegen den Willen vom Krankenhaus, für die gab es nur voll stillen oder gleich abstillen, so ein Blödsinn). Aber wenn Frauen gleich abstillen, dann ist es eben so. Ich selbst war ein Flaschenkind und bin total gesund, bis auf eine Pollenallergie, die heute eh jeder dritte hat. Und ob ich gestillt wurde oder nicht, habe ich heute eh vergessen. Die liebevolle Behandlung meiner Mutter mein ganzes Leben lang aber nicht, das ist viel wichtiger als die „Bindung beim Stillen“, die man nachher eh vergessen hat, da kann sich doch kein Mensch dran erinnern.

Allerdings stimme ich den anderen zu, dass du dir dringend professionelle Hilfe suchen solltest, dir und dem Kind zuliebe. Dein Herz muss ja auch begreifen, dass du Glück hast, ein gesundes Kind zu haben. Und immerhin gibst du ja auch deine Gene weiter in die Welt... vielleicht hilft dir der Gedanke, dass das Kind ein Teil von dir ist. Du hast also Zeit für dich.
Putsch
26805 Beiträge
24.06.2019 01:21
Hallo!

Mir ging es nach meinem 2. Kind auch so. Sie war ein absolutes Wunschkind (Kiwu-Behandlung inklusive). Dennoch stürzte ich nach der Geburt in eine Wochenbettdepression und empfand das Leben als extrem beschwerlich.
Obwohl ich sehr stressresistent bin, war ich überfordert. Plötzlich trauerte ich der Zeit ohne Baby nach, obwohl sie mein größter Wunsch war!
Natürlich liebte ich sie, fand sie süß. Aber ich empfand keine richtige Freude mehr für irgendwas. Die guten Tage waren quasi die, an denen ich nicht heulte und es als "so lala" empfand.

Offen gesagt hab ich all das damals fast niemandem. Ich verstand mich ja selbst nicht, schämte mich unendlich. Ich hatte doch allen Grund glücklich zu sein!

Gott sei Dank hab ich mich nach Monaten einer befreundeten Hebamme anvertraut. Sie erkannte die Situation und half mir, professionelle Hilfe zu finden. Kurze Zeit musste ich Medikamente nehmen.

Mein Zustand besserte sich rasant, binnen 2-3 Monaten. Ich konnte dann endlich die Mutter sein, die ich sein wollte. Ich wurde gesund und blieb es auch.

Die kindfreien Zeiten habe ich mir eingeräumt. Das ist nicht verwerflich. Man darf das Bedürfnis haben mal ohne Kinder essen zu gehen, was zu unternehmen, etc... Ich fliege 1x im Jahr in den babyfreien Urlaub und das tut mir gut.

Bitte such dir Hilfe. Dein Zustand ist nicht verwerflich, sondern eine Krankheit der Psyche, für die du absolut nichts kannst. Und diese Krankheit ist heilbar!

Wichtig ist, dass du dazu stehst und um Hilfe bittest. Es gibt Lösungen.
Anonym 1 (201793)
3 Beiträge
24.06.2019 06:52
Ich habe Angst wirklich depressiv zu sein.

Wie kann ich mir denn eine Therapie vorstellen?
Sitzungen? Tabletten?
Wie kann mir das helfen?
Ich hatte mit solchen Themen bislang überhaupt nichts am Hut.
Mikaleni
310 Beiträge
24.06.2019 07:57
Mir ging es ähnlich . Unser Kind was ein absolutes wunschkind nach zwei FG. Die Geburt war zwar relativ schnell und ich hätte sie mir schlimmer bzw . Schmerzhafter vorgestellt aber dann der Moment auf den ich die ganze Schwangerschaft gewartet hatte. Aber er kam nicht . Unserem Baby ging es zuerst nicht gut und es musste sofort zu den Kinderärzten gebracht werden . So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Dann gab es bei mir Komplikationen mit der Plazenta. Zwischendurch gab uns die Hebamme die Info das unser baby jetzt atmet und vielleicht gleich zu uns kommen kann. Dann kam sie endlich zu uns und konnte mir auf den Bauch gelegt werden . Aber es kamen keine Tränen,obwohl ich bei so etwas eigentlich sehr emotional bin und wenn ich es im Fernseh sehe sofort weine. Aber warum wollte das bei mir nicht passieren. Dann musste bei mir eine Ausschabung gemacht werden, was einfach nur widerlich und sehr schmerzhaft war. Ich bat meinen Mann unser Baby zu nehmen. Vielleicht hat hier alles angefangen. Dann musste ich noch eine Woche im Krankenhaus bleiben und dachte zu Hause wird es bestimmt besser aber das wurde es nicht . Jeden Tag habe ich geweint und mich gefragt warum ich mir eigentlich ein Kind gewünscht habe wenn ich mich jetzt so fühle . Mir fehlte der erste Moment nach der Geburt so unendlich. Natürlich musste unser Kind sofort zu den Kinderärzten gebracht werden. Das weiß ich . Aber der Moment fehlt mir halt trotzdem. Als ich meiner Hebamme davon berichtete meinte sie nur . Es läuft halt nicht immer alles so wie man es sich vorstellt . So ist das Leben. Das hat mir nicht wirklich geholfen. Es dauerte etwa 3 Monate bis ich nicht mehr weinen musste. Ich hatte das gefühl ich würde sie nicht genug lieben gleichzeitig hatte ich aber mega viel Angst sie wieder zu verlieren. Und immer noch denke ich manchmal ist es nicht so wie ich mir das vorgestellt habe aber ich liebe sie über alles . Ich kann mir nur annähernd vorstellen wie es dir geht. Bitte suche dir Hilfe. Du kämpfst damit schon echt eine lange Zeit. Ich wünsche Dir alles gute.
Putsch
26805 Beiträge
24.06.2019 09:42
Zitat von Anonym 1 (201793):

Ich habe Angst wirklich depressiv zu sein.

Wie kann ich mir denn eine Therapie vorstellen?
Sitzungen? Tabletten?
Wie kann mir das helfen?
Ich hatte mit solchen Themen bislang überhaupt nichts am Hut.


Das wird individuell auf dich abgestimmt. Sitzungen definitiv. Solltest du ganz schlimm drin stecken, dann auch Tabletten. Ich hatte damals auch echt Schiss, aber es hat geholfen.
Lobulus
1386 Beiträge
24.06.2019 14:26
Hm, in Ansätzen kenne ich es. Nicht so extrem wie du es beschreibst. Mit Milch hatte ich auch meine Probleme. Für mich war es auch schwer zu begreifen, dass das mein Kind ist. Fühlte sich eher an wie ein kleiner Bruder. Mit der Zeit wurde es besser.

Mich nervt eher manchmal dieses gefangen sein in dem mama-Alltag. Liegt aber daran, dass wir hier kaum familiäre Unterstützung haben, die uns den kleinen mal abnimmt. Seit 2 Jahren haben wir nix als paar gemacht, außer einen notartermin bzgl. Hauskauf, da wollten wir ihn wirklich nicht mitnehmen.

In deinem Fall würde ich mir ebenfalls professionelle Hilfe holen.
Anonym 1 (201793)
3 Beiträge
24.06.2019 17:41
Es ist aber beruhigend, dass ich nicht alleine bin.-sondern dass es anderen auch so geht.

Ich hätte nie gedacht, dass es mir mal so geht. Ich wollte immer Mama sein, aber vielleicht waren mir die Konsequenzen nicht 100%ig klar. Und das hat mich mit voller Wucht erwischt.

Danke für eure ehrlichen Worte
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