Mütter- und Schwangerenforum

Mein Kind könnte zu kurz kommen

Anonym 195466
2 Beiträge
08.10.2017 19:19
Nun nutze ich auch zum ersten mal die anonymfunktion.

Es geht mir darum, dass ich das, höchst subjektive, gefühl oder besser die angst habe, dass mein Kind irgendwie zu kurz kommen könnte.

Ich kann das nur sehr schwer erklären. Mein Kind ist noch ein baby. Wir haben eine schöne, grosse Wohnung, ein geregeltes Einkommen und zwei grosseltern Paare sowie Onkel und Tanten die sich begeistert um unser Kind kümmern.

In der Familie meines mannes gibt es ein gleichaltes baby. Und mich regt es jedes mal auf, wenn meine Schwiegermutter was nettes über dieses baby sagt. Dabei liebt sie unseres heiss und innig, das weiss ich.

Dieses Kind hatte gerade taufe. Zu der waren mein mann und ich nicht mal eingeladen. Ich hatte schon vor, die Leute zu unserer taufe einzuladen. Mein Kind ist mir einfach eine grosse, aufwendige Feier wert. Ich will es einfach alles perfekt haben.

Ich versuche damit auch irgendwie, meine eigene Kindheit wieder gut zu machen. Da sollte ich immer nur was schlichtes, einfaches haben und mich selber nur ja nicht zu wichtig nehmen. Andere Kinder hatten immer tolle Geburtstage und Konfirmation etc wärend ich immer den selben trockenen rührkuchen essen musste, weil die person, die mich gross zu nicht backen konnte und ich ja immer nur was einfaches haben sollte.ich hätte mir als kind wenigstens einmal ne Torte zum Geburtstag gewünscht.

Ein Highlight waren auch meine schulbrote. Schwarzbrot mit scheiblettenkäse und pfundweise hundehaaren und das verpackt in so komisches butterbrotpapier. Tupperdosen durfte ich nicht, weil "man die ja abwaschen muss" und alufolie nicht "weil die giftig ist". Ich habe die anderen Kinder immer um ihre Brote aus normalem Brot und ohne Haare appetitlich verpackt, beneidet. Nun möchte mein Herz meinem Kind natürlich später mega aufwendige brotedosen fertig machen.

Die person, die mich gross zog, war schon sehr alt, beginnend dement und generell sehr weltfremd. Wenn ich mit irgendwelchen problem kam, hieß es nur " immer musst du anecken, sei doch friiiiiiiedlich" auch wenn ich angegriffen oder von Klassenkameraden verprügelt worden bin. Nie wurde ich verteidigt. Im gegenteil. Es wurde noch seelenruhig auf der Parkbank gesessen und zugeguckt, wie ich auf dem Spielplatz verprügelt wurde, weil "die kinder das ja unter sich regeln müssen"

Ich will jetzt auf keinen Fall bei meinem eigenen Kind in das Gegenteil umschlagen. Übertriebenes glucken hinterlässt bestimmt genau so seinen negativen Folgen. Ich strebe ein gesundes Mittelmaß an. Erwische mich aber immer wieder dabei, dass ich akribisch vergkeiche, was andere Kinder so haben und machen. Ob die es auch nicht besser haben, als meins.

Geht's irgendwem hier ähnlich?
Ein bisschen ist es ja auch Zeitgeist, dass mehr Theater um die Kinder gemacht wird, als vor 30 jahren. Mir wurde noch eingetrichtert, dass ja Kinder "so mitlaufen"müssen, ohne weiter beachtet zu werden. Naja, ich glaube mit so dingen, wie bauch Abdruck und fotoalbum mit Hand und fuss abdrücken basteln, kann man beim Kind noch keinen Schaden anrichten. Wenn man das Kind aber ständig aufs Podest hebt und ihm das gefühl gibt, dass es der absolute Mittelpunkt der welt seiner Eltern ist, dann kann man mächtig schaden anrichten. Das möchte ich natürlich verhindern. Zum glück hat mein Kind einen sehr bodenständigen vater, der mich bremst wenn es notwendig werden sollte.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Meine Gefühle und Gedanken zu diesem Thema gesellschaftlich nicjt sehr gut anerkannt sind.

shelyra
69187 Beiträge
08.10.2017 19:26
und wenn du dich mal an einen therapeuten wendest um all die probleme udn sorgen deiner kindheit aufzuarbeiten und lernst besser damit umzugehen?
es scheint dich ja immer noch sehr zu beschäftigen. dich auch im alltag zu begleiten und dementsprechend eine große rolle zu spielen.
Anonym 195466
2 Beiträge
08.10.2017 19:32
Hab ich schon. Hab schon Zig stationäre und ambulante Therapien hinter mir.
gebracht hat es Alles nicht viel.
nilou
14325 Beiträge
09.10.2017 09:14
Zitat von Anonym 195466:

Hab ich schon. Hab schon Zig stationäre und ambulante Therapien hinter mir.
gebracht hat es Alles nicht viel.


Man muss sich auf eine Therapie auch einlassen damit sie erfolgreich sei kann. Hast du mal überlegt, warum die Therapien dir nicht geholfen haben?

Das was du beschreibst klingt für mich schon krankhaft. Eifersucht obwohl doch alles positiv ist. Mehr, perfekter toller für das Kind. Langfristig kann das dein Kind wahrscheinlich schon beeinflussen. Was sagt dein Mann den dazu?
Marf
28583 Beiträge
09.10.2017 19:13
Arbeite da an dir.
Mekne Kinder sind das wertvollste was ich habe.Sie sollen es gut haben....jedoch verlange ich von niemanden das er genauso denkt.
Und sagt innerhalb der Familie jemand etwas abfälliges o.positives über uns o.andere juckt mich das nicht.Warum auch?
Es ist meine Aufgabe für meine Kinder zu sorgen.Nicht die der Umwelt.Und die muss meine Kinder nicht mit meinen Augen betrachten.Sie sind fürwahr keine Engel....oder haben eine Extrawurst verdient!
Sie sollen sich mit negativem auseinandersetzen.Unbedingt....nur so können sie reifen.Dein Kind benötigt vernünftige Brote,keine Kunstwerke.Zudem dieses rumgeschnippel am Brot wirklich unnötig ist.Schmecken solls.
Und wenn ihr nicht zu einer Feier eingeladen seid ist das halt so.Das ist die Entscheidung derjenigen....wie ihr es handhabt ist euer Ding.
Mach dich da frei und konzentrier dich auf das Wesentliche,was da ist.Nicht das,was du meinst,was fehlt.
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